Aus dem Serbischen von Viktor Kalinke & Stevan Tontic. Gesprochen von Milos Crnjanski & Viktor Kalinke
Enthält außerdem einen Kurzfilm über Milos Crnjanski.
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Milos Crnjanski zählt zu den herausragenden Autoren der serbischen Avantgarde. Ihm ist es gelungen, die Schlachtfelder des ersten Weltkriegs zu überleben und eine Zuflucht zu suchen in imaginären Welten. Seine poetische Prosa hat die moderne serbische Literatursprache geradezu erschaffen. Die Ursprünge Crnjanskis liegen jedoch in der Lyrik. Ithaka ist kein harmloses Gedichtbändchen für den Nachttisch. Ithaka ist die grausame Abrechnung mit dem alten Mitteleuropa der k.u.k. Monarchie und in seiner sarkastisch-pazifistischen Haltung aktueller denn je zum Verständnis der fortwährenden Konflikte auf dem Balkan. Crnjanski bricht sowohl mit den Großmachtträumen Serbiens, die sich auf Zar Dusan und das Amselfeld berufen, als auch mit dem verlogenen Humanismus der Westmächte.
Milos Crnjanski (1893-1977): geb. in Csongrád (Ungarn), studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Wien, Belgrad und Paris, erzwungenermaßen k.u.k. Offizier im Ersten Weltkrieg, Anarchist und Sozialist, zahlreiche Romane, Reisebeschreibungen, Dramen und Essays, übersetzte klassische chinesische und japanische Lyrik, gründete verschiedene Zeitschriften, u.a. Puteve (Wege), ab 1928 Kulturattaché in Berlin, Rom und Lissabon, 1934 Herausgabe der rechtsgerichteten Zeitschrift Ideje (Ideen), Emigration nach London, 1965 Rückkehr nach Belgrad.
"Die wahrhaft monumentalen Stoffe stehen nicht im Widerspruch zur Leichtigkeit und smaragdenen Transparenz der Sprache, aus der diese Gedichte gebaut sind." Marko Ristic
"Milos Crnjanski gehört - mit Ivo Andric und Miroslaw Krleza - zum Dreigestirn der jugoslawischen Klassiker der Moderne ..." Ilma Rakusa