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Menschen befinden sich immer schon in einer Situation. Daher erscheint der Begriff der Situation dem der Person vorgeordnet; ihre Gegenüberstellung, die im methodischen Situationismus und Interaktionismus erfolgte, suggeriert dagegen eine logische Gleichstellung. Tatsächlich können Situationen unabhängig von Personen existieren, aber nicht umgekehrt. Bevor eine Operationalisierung des Situationsbegriffes zum Zweck psychologischer Untersuchungen greifen kann, muß demnach die allgemeine Grammatik menschlicher Situationen geklärt werden. Diese erscheint am ehesten imstande, eine Brücke zu bauen zwischen der empirischen Therapiewirkungsforschung und der Therapietheorie.
Dieses Buch bildet den 1. Band der Reihe "Konfliktverhalten situativ"
Zu den Testverfahren:
Konfliktverhalten situativ
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Konfliktverhalten in der Familie
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Ebenen familiärer Beziehungen
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Inhaltsverzeichnis:
1 Existenzielle Grundlegung 12
1.1 Motivation 12
1.2 Sein und Bewußt-Sein 26
1.2.1 Mitlaufende Reflexion 26
1.2.2 Sinn und Sinnlichkeit 30
1.2.3 Meta-Kognition und Handeln 34
1.3 Die transzendente Qualität der Situation 37
1.4 Existenzielle Dimensionen des Alltags 41
1.4.1 Zirkuläre Referenzialität versus Einheit der Person 43
1.4.2 Lagegebundenheit versus Willensfreiheit 49
1.4.3 Doppelte Kontingenz versus soziale Kontrolle 53
1.4.4 Dimensionen menschlicher Existenz 58
2 Entwicklung, Emergenz und Hierarchie 61
2.1 Motivation 61
2.2 Emergenz: Systemwechsel oder Erkenntnislücke? 61
2.2.1 Gott im theoretischen Niemandsland 61
2.2.2 Emergenz als Indiz für Eigendynamik 64
2.2.3 Jenseits der Kausalität 67
2.2.4 Logische Spielarten des Monismus 69
2.2.5 Das Bedürfnis nach Ausweitung der Kausalität 75
2.3 Vertikale Perspektive und Systemtheorie 77
2.3.1 Systemkonstitution durch zirkuläre Referenzialität 77
2.3.2 Paradoxien der Eigendynamik: Mutation und Selbsterhaltung 78
2.3.3 Kommunikation und Macht 82
2.3.4 Das Maximum: Relative Autonomie 87
2.3.5 Hierarchie zur Steuerung von Komplexität 91
3 Entwurf einer systemischen Hermeneutik der Alltagssituation 97
3.1 Motivation 97
3.2 Vorausgesetzte Anerkennung von Entwicklungstatsachen 99
3.2.1 Die Schizophrenie des Solipsten 99
3.2.2 Schwächen und Stärken natürlichen Sprechens 102
3.2.3 Zum Problem des Idealismus 104
3.2.4 Psychologismen der reinen Vernunft 109
3.3 Methodische Annäherungsversuche 111
3.3.1 Wie sich etwas sagen läßt 111
3.3.2 Eigendynamik und Evolution der Erkenntnismethoden 114
3.3.3 Wie allgemein ist die „allgemeine Psychologie“? 121
3.3.4 Vorannahmen einer Logik der Emergenz 124
3.4 Entwicklungskontexte der personalen Identität 132
3.4.1 Logische und psychische Identität 132
3.4.2 Die Fraktalität Hegelscher Aufhebungsprozesse 136
3.4.3 Nichtlinearität und Strukturalismus 146
3.4.4 Die formale Struktur emergent stratifizierter Systeme 151
3.4.5 Mehrgenerationale Ähnlichkeit und Ritualisierung 156
3.4.6 Der Karamasow-Komplex 166
3.5 Die Struktur sozialer Situationen 171
3.5.1 Fraktale Mikrokosmen der Persönlichkeit 171
3.5.2 Doppelte Kontingenz und Zirkularität 177
3.5.3 Liebe als vertikales Durchdringen und horizontale Differenz 186
3.5.4 Familienstrukturen 196
3.5.5 Illusion und Ent-Täuschung 203
3.5.6 Mehrgenerationale Übertragung in Familiensystemen 208
3.6 Autonomie und Umwelt 217
3.6.1 Die formale Struktur der Umwelt 217
3.6.2 Fraktale Übergänge ins Ungewisse 223
3.6.3 Die Grenzregulation emergent stratifizierter Systeme 233
3.7 Einfühlung und Funktionalität 239
3.7.1 Die Funktion der funktionalen Entsprechung 239
3.7.2 Expansive Systeme (Teufelskreis-Modelle, Eskalation) 243
3.7.3 Homöostatische Systeme (Regelkreis-Modelle) 244
3.7.4 Komplexe Systeme (Räuber-Beute-Modelle) 247
3.7.5 Funktionalität, Struktur und Verständnis 249
4 Persönlichkeit und System 253
4.1 Charakter, Person und psychisches System 253
4.1.1 Etymologie und Begriffskonstruktion 253
4.1.2 Die Person als System im System 258
4.1.3 Der leibhaftige, vernunftbegabte Mensch 261
4.2 Ein systemisches Modell des Bewußt-Seins 265
4.2.1 Rekursive und hierarchische Verarbeitungsprozesse 265
4.2.2 Bewußtseins-Zustände als Modus der Aufmerksamkeit 275
4.2.3 Die formale Struktur der Bewußtseins-Tätigkeit 279
4.3 Vertikale Übergänge I: Körper und Bewußt-Sein 287
4.3.1 Körperlichkeit und psychischer Prozeß 287
4.3.2 Lateralität des Gehirns und Formen des Bewußt-Seins 290
4.3.3 Die fraktale Programmierung des Körpers 293
4.3.4 Physiologische Wirkungen therapeutischer Suggestionen 299
4.3.5 Zur Elektrophysiologie des Bewußt-Seins 302
4.3.6 Kortikale Sensibilisierung unter Trance 312
4.4 Vertikale Übergänge II: Der Einzelne und die Gesellschaft 314
4.4.1 Loyalität als Zeichen für Zugehörigkeit und Entwicklung 314
4.4.2 Die Rechtsethnologie von Albert Hermann Post 320
4.4.3 Die formale Struktur psychosozialer Verhältnisse 325
4.4.4 Soziale Schichtung, Durchlässigkeit und Gesellschaftstyp 328
4.5 Situation als psychologisches Konstrukt 336
4.5.1 Theoriegeschichtliche Ausgangspunkte 336
4.5.2 Die psychische Situation aus analytischer Sicht 340
4.5.3 Die psychische Situation aus behavioraler Sicht 343
4.5.4 Die psychische Situation aus systemischer Sicht 348
4.5.5 Die situative Perspektive in der Organisationsberatung 349
5 Persönlichkeitsanforderungen im Alltag – ein Strukturmodell 353
5.1 Motivation 353
5.2 Psychologische Alltagsdimensionen 354
5.2.1 Person und Umwelt 354
5.2.2 Materielle und personelle Umwelt 354
5.2.3 Der Körper als Signal-Ebene 355
5.2.4 Wunsch und Realisation 356
5.2.5 Nähe und Distanz 357
5.2.6 Herausforderungen durch Alltag 358
5.2.7 Lebensphasische Relativierung 360
5.3 Anomalien der Person-Umwelt-Interaktion – wie Persönlichkeitsauffälligkeiten gesehen werden können 361
5.3.1 Bewertungsmaßstäbe 361
5.3.2 Handlungsnormen und Devianz 363
5.3.3 Kategoriale versus dimensionale Konstrukte 367
5.3.4 Persönlichkeitsstörungen versus Störungen des Systems 370
5.3.5 Funktionsstörungen des psychischen Systems 374
5.3.6 Internalisierte Interaktionsstörungen 377
5.4 Implikationen für Therapie und Beratung 382
5.4.1 Was Therapie ermöglicht 382
5.4.2 Situative Diagnostik 385
5.4.3 Varianten situationsbezogener Therapie 390
5.4.4 Therapeutische Beachtung der Selbstachtung 397
5.4.5 Meta-Prinzipien des therapeutischen Handelns 400
5.4.6 Verändern von Verhältnissen vs. Verhaltensänderung 407
5.5 Zusammenfassung und Ausblick 410
5.5.1 Persönlichkeitsdiagnostik im systemischen Diskurs 410
5.5.2 Perversionen der „Wissenschaftlichkeit“ 416
5.5.3 Zur Situation des therapeutischen Versorgungssystems 421
6 Literatur 433