Ein Graphik-Zyklus aus der "Weltkomödie". Duplexdruck, künstlerischer Einband
Im Zyklus Passage zeigt Meckel, wie in Afrika ein Auto per pedes über Land transportiert wird und welche Folgen dies nach sich zieht.
"Radierung ist die subtilste grafische Technik, die es gibt. Jede der zahlreichen Phasen ihrer Herstellung muß meisterhaft gehandhabt werden. Sonst taugt die ganze Sache nichts. Wenn die Platte an Kanten und Ecken nicht sorgfältig abgeschmirgelt wurde, reißt man die Hand auf und riskiert eine Blutvergiftung. Wenn das Papier nicht auf richtige Weise durchfeuchtet ist, kommt ein schlechter Druck oder überhaupt keiner zustande. Ist die Ofenplatte, auf der Farbe in die Vertiefungen gegeben wird, zu heiß, verflüssigt sich die Farbe, sie beginnt zu verdampfen. Meine Auflagen sind sehr klein, immer kleiner geworden. Der Kupferdruck ist so teuer geworden - die Arbeitszeit, das gute Papier - daß nur noch Auflagen von fünf bis sieben Exemplaren möglich sind." (Christoph Meckel)
Christoph Meckel: geb. 1935 in Berlin. Seine Jugend verbrachte er in Freiburg im Breisgau, wo er das Gymnasium bis zur Unterprima besuchte. Über seinen Vater lernte er Peter Huchel und Hans Fallada kennen. 1954/55 studierte er Graphik an der Kunstakademie in Freiburg im Breisgau, 1956 an der Kunstakademie in München. Seit 1956 ist er parallel als Schriftsteller und Graphiker tätig. Er unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa, Afrika und Amerika und lebte in Oetingen im Markgräflerland, in Berlin, in Südfrankreich und in der Toskana.
Sein graphisches Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Meckel war bis zu seinem Austritt 1997 Mitglied des P.E.N-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Er erhielt u.a folgende Literaturpreise: 1966 Preis Junge Generation zum Kunstpreis Berlin; 1978 Rainer-Maria-Rilke-Preis für Lyrik; 1982 Georg-Trakl-Preis; 1993 Kasseler Literaturpreis für Grotesken Humor; 2005 Schiller-Ring der Deutschen Schillerstiftung (Weimar)
"Schier unerschöpflich scheint Meckel zu sein als Erfinder skurriler und märchenhafter Figuren, als Entdecker unbekannter Länder und Kontinente, als Arrangeur und Zauberer der eins ins andere verwandelt, souverän die Gesetze der Logik außer Kraft setzt und sich in allen Zeitaltern und Weltgegenden zu Hause fühlt." Axel Helbig, Ostragehege