Anthologie, mit Malerei von Marion Quitz, 140 Seiten, limitiert auf 100 Exemplare
Herausgegeben von Viktor Kalinke & Isabell Barthel
„Was man spürt, wenn man ein Gedicht liest, sind die Bewegungen des Gemüts. Nicht nur das Gemüt des Dichters und nicht nur das eigene, sondern beide im Gedicht vermischt, als wäre das Gedicht das Neutrum des Gemüts.“ Inger Christensen
Diesen Geheimniszustand, den Inger Christensen mit dem Schreiben und dem Lesen verband, wählten wir ein Jahr lang als Impulsgeber für die neunte Ausgabe der Inskriptionen. Etliche Autoren haben sich davon berühren und bewegen lassen, haben diesen Zustand in den unterschiedlichen Arten interpretiert: als „Realitätsschatten“, „Erinnerungsbrösel“, „Trauersymmetrie“, „Gemütstiefe“ oder „Wortmysterien“.
Die Inskriptionen bieten ein Experimentierfeld, nicht für die Erfindung „schöner Texte“, die, ohne umzurühren, ins Blut gehen. Wir suchten nach Gewagtheiten, spielerischem Ausprobieren von Neologismen, Schockerlebnissen für die sprachsensible Seele, nach Texten, die das Hirn anstrengen.