Zurück zur Autoren-Übersicht

 


Robert Hodel

geb. 1959 in Buttisholz (Luzern), studierte Slavistik, Philosophie und Ethnologie in Bern, Sankt Petersburg und Novi Sad. Seit 1997 ist er Professor für Slavische Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.

Für die Herausgabe und Übersetzung der Anthologie "Vor dem Fenster unten sind Volk und Macht" wurde Robert Hodel 2015 mit dem renommierten Petropol-Preis ausgezeichnet. 2021 erhielt er die „Goldene Verdienst-Medaille“ der Republik Serbien für kulturelle Vermittlung.

Veröffentlichungen im Leipziger Literaturverlag

Bora Stankovic, Erzählungen vom Balkan. Ausgewählt und übertragen von Robert Hodel, LLV 2023

„Ich kenne nichts, das wärmer und reizender wäre, und dieser erregte Zustand der Seele, diese Leidenschaft, diese aufgewühlte Wärme, hält sich von der ersten bis zur letzten Zeile.“ (Jovan Ducic)

Dieses Buch versammelt vierzehn Erzählungen und neunzehn Skizzen, die Stankovic von der Jahrhundertwende bis in die 1920er Jahre verfasst hat. Die ersten Geschichten spielen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als sich Serbiens Südosten vom Osmanischen Reich zu befreien beginnt, die späteren im Belgrad der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
Der Auswahl kanonischer Texte geht eine Einführung in das Leben und Werk des Schriftstellers voraus. Sie bietet einen Einblick in einen historischen Raum, der südslavische, westeuropäische und osmanische Einflüsse in sich ver­einigt, und in eine Zeit, die in patriarchal-feudalen Besitzverhältnissen beginnt und mit dem Übergang in eine moderne europäische Gesellschaft endet.

     

Hundert Gramm Seele. Serbische Poesie aus einem halben Jahrhundert. Ausgewählt und übertragen von Robert Hodel, LLV 2011

Die Anthologie vereint zum ersten Mal die Generation der zwischen 1940 und 1960 geborenen serbischen Dichter. Ihre Vielstimmigkeit ermöglicht eine facettenreiche Innenperspektive auf ein Land, das in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem von außen wahrgenommen wurde. Jeder Autor ist mit sieben Gedichten vertreten, die einen Blick auf die Entwicklung von den ersten Gedichtbänden bis in die Spätphase eröffnen. Diese individuellen Zugänge ergeben zusammen ein plastisches Gemälde der Ereignisse und Stimmungen in Jugoslawien und Serbien der letzten fünfzig Jahre.

Nastasijević, Momcilo: Sind Flügel wohl... Gedichte und Prosa. Zweisprachig. Aus dem Serbischen von Robert Hodel. LLV 2013

Nastasijević ist einer der bedeutendsten serbischen Dichter des 20. Jahrhunderts und hat eine enorme Wirkung auf mehrere Generationen südosteuropäischer Schriftsteller ausgeübt. Er fesselt durch die ihm eigene Spiritualität, Sinnlichkeit und sprachliche Originalität. Seine Sprache ist hochmetaphorisch, teilweise hermetisch und äußerst musikalisch. Virtuos nimmt er Anleihen aus der mittelalterlichen Literatur und aus der Folklore (sog. „folklorni arhaizmi“), arbeitet mit Wortneuschöpfungen, Auslassungen sowie gebrochenen Satzstrukturen. Diese Ausgabe stellt den ersten Versuch dar, Nastasijević’ Texte umfassend ins Deutsche zu übertragen.

Mihailović, Dragoslav: Wie ein Fleck zurückblieb. Erzählungen, ausgewählt, übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Robert Hodel, LLV 2018

Der vorliegende Band versammelt zwölf Erzählungen des serbischen Schriftstellers Dragoslav Mihailović. Die Texte sind lebendiger Ausdruck eines halben Jahrhunderts süd­euro­päischer Geschichte und sie zeugen, ob sie nun im Milieu von Obdachlosen, Bergleuten, Häftlingen, Partisanen oder Lehrkräften in der Provinz handeln, von einer tiefen Menschlichkeit.

 
     

Vor dem Fenster unten sind Volk und Macht Russische Poesie der Generation 1940-60. Ausgewählt und übertragen von Robert Hodel. LLV 2015

Diese Anthologie versammelt jeweils sechs Texte aus unterschiedlichen Schaffensphasen russischer Dichterinnen und Dichter, die zwischen 1940 und 1960 geboren sind. Die ältesten Gedichte stammen aus den frühen Sechzigern, die jüngsten aus dem 21. Jahrhundert. Damit gewährt die Anthologie einen repräsentativen Einblick in fünf Jahrzehnte russischer Poesie. Vielfältig spiegelt sich in ihr auch das sprunghafte politische Geschehen vom Chruschtschowschen Tauwetter bis zur zweiten Amtszeit Putins wider.

Sie ging durch Russland... Russische Poesie der Generation 1960-80. Ausgewählt und übertragen von Robert Hodel. LLV 2019

Wie haben russische Dichterinnen und Dichter diese vier Jahrzehnte Geschichte ihres Landes erfahren? Wie hat sich ihre Literatur seit der „Perestrojka“ verändert?

Die vorliegende Anthologie versammelt 28 Autorinnen und Autoren, die zwischen 1960 und 1980 geboren sind. Sie geben einen Einblick in das Denken und Empfinden einer Zeit voller Spannungen und Emotionen.

 

Stimmen

"Das Buch versammelt vierzehn Erzählungen und neunzehn Skizzen des serbischen Autors Bora Stanković. Die Auswahl und die Übertragung ins Deutsche besorgte der Hamburger Slawist Robert Hodel. Herausgekommen ist ein Buch, welches den Lesern und Leserinnen Serbiens Südosten im Wandel der Zeit lebendig vor Augen führt. Borisav (Bora) Stanković, um 1876 in der südserbischen Stadt Vranje, dem Schauplatz der meisten dieser Erzählungen, geboren und kaum fünfzigjährig 1927 in Belgrad verstorben, gehört zu den bekanntesten Autoren und Autorinnen der neueren serbischen Literatur. Mit dem Schreiben begann Stanković um das Jahr 1896. Seine literarischen Vorbilder fand er in der französischen und russischen Literatur. Stanković wird als Vertreter des Realismus und Vorreiter des psychologischen Romans in der serbischen Literatur betrachtet [...] In dem den Erzählungen vorangestellten einleitenden Teil schildert Übersetzer Hodel biographische Begebenheiten aus dem Leben von Stanković und enthüllt sehr plastisch dessen literarisches Werden. Sehr positiv zu bewerten ist außerdem, dass auch der historische Rahmen in seinen wichtigsten Zügen abgesteckt wird. Die Leser und Leserinnen bekommen einen umfassenden Einblick in die Entstehungsgeschichte des zentralen Handlungsortes, indem etwa über „Vranje im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts“ (S.10 ff.) berichtet wird. Denn nicht nur durch persönliche Lebensumstände, sondern auch aus dem historischen Kontext heraus sind Stankovićs Erzählungen zu verstehen. Es bleibt zu wünschen, dass die neue Präsentation von Erzählungen dieses südslawischen Autors auf Resonanz stößt. Das Werk Stankovićs zeigt, dass die Region und der Autor in die europäische Kulturgeschichte eingebettet sind und vermittelt ein Bild der Zeit und des geographischen Raumes abseits der gängigen Balkanstereotypen." Dr. Vesna Cidilko, Berlin (Südosteuropa Mitteilungen, SOM 03-04/2023. S. 127-128)

"Eine außergewöhnlich, schöne Anthologie von Gedichten von serbischen Dichtern. Hervorragend begleitet und übersetzt und mit einem informativen Vorwort über die gegenwärtige serbische Literaturszene versehen von Robert Hodel. Auf jeden Fall: Mehr als hundert Gramm Seele!" Georg Pichler

"Der Hamburger Slavist Robert Hodel kann neben Übersetzungen aus dem Russischen auf eine beträchtliche Anzahl Übertragungen literarischer Texte aus dem Serbischen zurückblicken. In „Hundert Gramm Seele“ – zweisprachig, deutsch und serbisch, 2011 in Leipzig erschienen – findet sich eine repräsentative Auswahl serbischer Poesie aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Eine übersetzerische Herausforderung stellte mit Sicherheit die Übertragung ins Deutsche von Gedichten und Prosatexten des im sprachlichen Ausdruck äußerst hermetischen serbischen Modernisten Momčilo Nastasijević dar („Sind Flügel wohl...“, Leipzig 2013). In seiner neuesten Veröffentlichung „Wie ein Fleck zurückblieb“ versammelt Hodel ausgewählte Erzählungen von Dragoslav Mihailović, einem der wichtigsten serbischen Autoren der Gegenwart. Wie bereits im Fall von Nastasijević ist den rund zwölf Erzählungen hier ein umfangreiches und fundiertes Vorwort vorangestellt, das über das Leben und Werk des serbischen Schriftstellers Auskunft gibt. Wobei sich hier nicht nur die profunde Kenntnis der Materie bemerkbar macht, sondern auch die Fähigkeit, diese einem nicht fachlich versierten Lesepublikum zu vermitteln. Dragoslav Mihailović hat für die serbische Literatur im dokumentarischen Bereich das bewirkt, was Alexander Solschenizyn und andere Klassiker der mittlerweise umfangreichen russischen Lagerliteratur – wie Varlaam Schalamov, Wasili Aksjonov oder Ewgenia Ginzburg – leisteten. Dabei ist Mihailovićs literarisches Zeugnis, das aus der Verbindung von politischer Geschichte und individuellem Schicksal entstand, der deutschen kulturellen Öffentlichkeit kaum bekannt. Obwohl sein Roman „Kad su cvetale tikve“ vier Jahre nach dem Erscheinen von Peter Urban ins Deutsche übersetzt und unter dem Titel „Als die Kürbisse blühten“ 1972 in Frankfurt am Main publiziert wurde, sind die wahren Wurzeln dieses Buches kaum nachvollzogen. [...] Daher kann der Wert der vorliegenden detaillierten Einführung in das Leben und Werk des serbischen Autors – wie wir sie hier vorfinden – nicht hoch genug geschätzt werden." Dr. Vesna Cidilko, Berlin (Südosteuropa Mitteilungen, 04/2018, S.126-128)

 

Zu Dragoslav Mihailović

"Die Auswahl der Erzählungen ist hervorragend. Mit den zwölf Geschichten stellt Hodel eine Anthologie vor, die nicht nur unterschiedliche Phasen, sondern auch unterschiedliche Erzählstrategien des Mihailovićschen Werks erfasst. Hodel weiß, wie ein Übersetzer die Ausrichtung der Erzählform des „skaz“ auf eine fremde Rede, ihre Zweistimmigkeit und ihre innere, versteckte Dialogizität bewahren muss. Aus einem professionellen Interesse heraus hat sich eine Freundschaft und ein tiefes wechselseitiges Vertrauen mit dem Schriftsteller entwickelt. Es gibt wenig Menschen, vielleicht kein anderer mehr, dem Mihailović seine Lebens- und Schaffensgeheimnisse so weitgehend anvertraut hat. Deshalb ist Robert Hodel heute imstande, die zweifellos beste und gründlichste Biographie über Dragoslav Mihailović vorzulegen." Jovan Delić, in: Literaturzeitung (Književne novine), März-April 2018

„... Ihr (schön langes) Vorwort zu den Erzählungen von Dragoslav Mihailovic hat mich Leser bedrückt und zugleich erhoben; es ist eine heroisch-bescheidene Leistung, die es verdient, in den Annalen zu bleiben. Es hat mir geholfen, auf schmerzhafte Weise (s. Goli otok) einiges der Balkangeschichte besser ins innere Auge zu fassen. Allein vor der Biographie, der gewaltigen, immer wieder lebensgefährlichen, des D.M. kann unsereiner nur in den Schatten treten. Und dann die Aufgabe (das Aufgeben) der jugoslavischen Idee mit ruhigen plausiblen Gründen, ohne Nationalismus: so habe ich es noch nie gelesen. (Nebenbei: ich kenne Ćuprija an der Morava gut, auch Ravanica, Despotovac.) Ein souveräner Autor, zugleich, auch im Alter, ein Menschenkind, voll Freude und Weh, wie so ausgeprägt wohl fast nur (in Europa) balkanwärts zu finden..“ Brief von Peter Handke an Robert Hodel vom 4. Juni 2018

Auf den blutigen Feldern Jugoslawiens
Wie ein Fleck zurückblieb: Die wichtige Entdeckung eines preisgekrönten Autors aus Serbien
Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung, 6.6.2018

Zu Nastasijević

„Wir scheinen zu vergessen, daß wir wahrhaft große Lyriker – nach europäischem und allgemeinem Maßstab – auch in diesem Jahrhundert haben. Unter ihnen ist unseres Erachtens M. Nastasijević einer der ersten. Noch mehr, seine 75 Gedichte, die sieben lyrischen Kreisen zugeordnet sind, gehören zur Spitze serbischer Lyrik überhaupt.“ Novica Petković

Sergej Birjukow zu "Vor dem Fenster unten sind Volk und Macht. За окном внизу — народ и власть"

Профессор Гамбургского университета литературовед и переводчик Роберт Ходель представил на Лейпцигской книжной ярмарке этого года объемный том (458 стр.) современной русской поэзии на русском и немецком. Книгу выпустило известное в Германии издательство, специализирующееся в том числе на издании переводов со славянских языков. Причем это всегда билингвы. Книге предпослано компрессивное предисловие Р. Ходеля, в котором он воссоздает картину поэтического процесса после «оттепели» до наших дней, а также обосновывает выбор авторов для антологии: «Выбор авторов был сделан на основе статистического анализа пятидесяти поэтических сборников и десятков курсов истории литературы и библиографий, опубликованных в России и на Западе». В результате в антологию вошло по шесть текстов от каждого из 31-го автора. Названием сборника стала строка Д. А. Пригова, тексты которого стоят в самом начале, поскольку автор родился как раз в 1940-м году. За ним идет Юрий Кузнецов, 1941-года. Далее Константин Кедров, 1942-го. И далее по возрастающей. Этот принцип дает очень интересную картину. Оказывается, что в одном поколении могут находиться совершенно несходные по поэтике авторы, как мы видим хотя бы по названным именам. Дальнейшее движение по книге это только подтверждает. Интересно замечание Р. Ходеля о принципах перевода: «Поскольку в основу перевода был положен семантический принцип, рифма и размер были сохранены как раз там, где они имеют добавочное семантическое значение. В остальных случаях были сохранены либо размер, либо рифма». Собственно, речь идет о снятии автоматизма нормативного стихописьма. В то же время переводчик находит адекватные решения для сдвиговых и комбинаторных форм. Вообще перевод — это не только знакомство иноязычного читателя с творчеством того или иного поэта, но это и знакомство самого поэта со своими стихами, прочитанными на другом языке. Переводчик становится собеседником поэта.

Robert Hodel, Professor für slavische Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg und Übersetzer, stellte auf der Leipziger Buchmesse 2015 eine umfassende zweisprachige russisch-deutsche Anthologie (458 Seiten) der russischen Gegenwartsdichtung vor. Das Buch erschien in einem bekannten deutschen Verlag, der sich u.a. auf die bilinguale Herausgabe von Übersetzungen aus slavischen Sprachen spezialisiert. Im umfassenden Vorwort zum Buch rekonstruiert R. Hodel das Bild der politischen Situation nach der „Tauwetterphase“ bis zum heutigen Tag. In diesem Vorwort findet sich auch eine Begründung der Wahl der vertretenen Autoren: „Bei der Auswahl der Dichterinnen und Dichter war die Zahl entscheidend, in wievielen Sammelwerken sie Eingang gefunden haben. Insgesamt sind fünfzig Anthologien und zehn Literaturgeschichten und Bibliographien ausgewertet worden, die in Russland und im Westen erschienen sind“. In der Anthologie sind 31 Autoren mit jeweils sechs Texten vertreten. Das Buch ist chronologisch aufgebaut. Als Titel dient ein Vers von D. Prigow, der, 1940 geboren, mit seinen Texten die Anthologie eröffnet. Es folgen die Autoren J. Kusnezow (1941), K. Kedrow (1942) usw. Dieses chronologische Prinzip schafft eine äußerst interessante Perspektive. Es wird sichtbar, dass es selbst innerhalb einer Generation Autoren gibt, die in ihrer Poetik vollkommen verschieden sind, wie bereits aus den erwähnten Namen hervorgeht. Aufschlussreich ist auch der Vermerk: „Reim und Metrum sind in der Regel dort eingehalten, wo sie die traditionelle Form ironisieren, in den anderen Texten wurde entweder nur das Metrum oder nur der Reim nachgebildet. Alles in Allem leitete die Übersetzung ein semantisches Prinzip, das den Bedeutungen der Wörter und Sätze den Vorrang vor der Form gab“. Gemeint ist, im Grunde genommen, eine Entautomatisierung des normativen Gedichteschreibens. Hierbei findet der Übersetzer zugleich adäquate Lösungen für die Verschiebungen und Kombinationsmöglichkeiten der Formen. Überhaupt erweist sich die Übersetzung nicht nur als ein Kennenlernen eines anderssprachigen Lesers mit den Werken des einen oder anderen Autors, auch der Dichter selbst lernt seine Gedichte kennen, indem er sie in einer anderen Sprache liest. In dieser Situation werden Übersetzer und Dichter zu Gesprächspartnern.

Die schwermütigen Gedichte des Momcilo Nastasijevic: Ein serbischer Dichter der Moderne zum Entdecken
Ralf Julke, L-IZ vom 25.04.2013

Hundert Gramm Seele: 28 Dichterinnen und Dichter aus einem fernen Land namens Serbien
Ralf Julke, L-IZ vom 26.06.2011

Ins Licht gefragt
von Ulrich M. Schmid, Neue Zürcher Zeitung vom 25. Juni 2011

Sind Flügel wohl...
Mirjana Wittmann, Bonn, in den Südosteuropa Mitteilungen, 3/2014

Oft steht man ratlos vor den in diesem Band enthaltenen Gedichten, angefangen mit dem Vers, der ihm den rätselhaften Titel gab, bis zu den Zeilen in „Wehmut“:

Tage leuchten auf
Mädchen sterben Pflanzen
lieblich still.

Der Versuch, anhand der im Original abgedruckten Gedichte (der lyrische Teil des Buchs ist zweisprachig) zu mehr Klarheit zu gelangen, scheitert kläglich. Denn das serbische Original ist ebenso unzugänglich oder genauso mehrdeutig wie seine Übertragung ins Deutsche. Beim Parallellesen gelangt man vielmehr zu der Erkenntnis, dass die deutsche Übersetzung, die zwar auf den Reim verzichtet, dafür aber dem Stil und der Wortwahl der Vorlage treu folgt, dem Dichter aufs Wunderbarste gerecht wird.

Der Dichter ist Momčilo Nastasijević. Zwischen den beiden Weltkriegen bis zu seinem frühen Tod 1938 schuf er ein buntes Werk aus Gedichten, Erzählungen, Theaterstücken und Essays. Der vorliegende Band enthält außer seinem Hauptwerk „Fünf lyrische Kreise“ eine Erzählung und einen Essay. Geboren 1894 in der serbischen Kleinstadt Gornji Milanovac war Momčilo Nastasijević Zeitgenosse von Ivo Andrić, MilošCrnjanski und Miroslav Krleža, die alle ebenfalls aus der Provinz stammten. Aber im Unterschied zu seinen berühmt gewordenen Schriftstellerkollegen blieb ihm Zeit seines Lebens die Anerkennung versagt, ja er wurde wegen der Unverständlichkeit seiner Poesie sogar als Verunstalter der serbischen Sprache abgetan. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann eine neue Generation serbischer Dichter sich für Nastasijevićs Spiritualität und Sinnlichkeit zu begeistern. Breite Popularität erreichte er dennoch nie.

Dafür ist seine Poesie zu hermetisch, zu dicht, schwer lesbar. Die Regeln der Grammatik und der Syntax ließ er oft zugunsten der Melodie zurücktreten. In seinem hier veröffentlichten Essay „Für eine Mutter-Melodie“ weist Momčilo Nastasijević, der auch ein glänzender Musiker war, auf eine enge Verbindung zwischen der Poesie und der Musik hin. Der Ton, die Melodie war für ihn entscheidend in der Kunst und folglich in der Poesie. Daher wandteer sich in einer Zeit, in der die serbische Poesie sich fremden Einflüssen öffnete, den Ursprüngen seiner Muttersprache zu und verlieh dadurch, wie der Literaturkritiker Borislav Mihajlović-Mihiz hervorhebt, der heutigen Sprache eine neue Melodie.

Nastasijevićs Sprache greift auf mittelalterliche und volkspoetische Muster zurück, bleibt gleichzeitig jedoch ganz gegenwärtig. Dieser ungeheuerliche Spagat hat den Übersetzer und Herausgeber Robert Hodel besonders fasziniert. Auf der einen Seite berührt das Rurale, das Heimatliche, das kindlich Reine, auf der anderen erstaunt die völlig moderne Sichtweise. Zwischen diesen beiden Welten, zwischen dem Ursprünglichen und dem Universalen, entsteht eine große Spannung, betont der Übersetzer, der als Slawistik-Professor an der Universität Hamburg lehrt.

An den Gedichten der „Fünf lyrischen Kreise“ hat Momčilo Nastasijević als Gymnasiallehrer in Belgrad jahrelang gefeilt, von manchen sogar an die zwei Dutzend Varianten geschaffen, wobei sein Bestreben erkennbar ist, mit möglichst reduzierter Sprache möglichst viel mitzuteilen. Oft wurden Verben zugunsten der Substantiva ausgelassen, unübliche grammatikalische Regeln aufgestellt, eine veraltete Syntax benutzt, eine freie Wortfolge betrieben und dabei Mehrdeutigkeiten bewusst in Kauf genommen. Erwähnt sei auch das archaische und folkloristische Vokabular der Gedichte, das den Belgrader Literaturprofessor ĐorđeTrifunović veranlasste, zu Nastasijevićs Lyrik ein Glossar zu erstellen.

Angesichts solcher schier unüberbrückbarer Hürden muss man den Wagemut, die mühevolle Arbeit und das daraus resultierende gelungene literarische Ergebnis von Robert Hodel würdigen. Umso eher, als Nastasijević die Ansicht vertrat, die Poesie sei als Melodie unübersetzbar. Obwohl schon als Student früh dem Werk Nastasijevićs zugetan, musste Hodel mehrere Kenner in Serbien konsultieren, ehe sein Buch zustande kam. Das enthält neben den erwähnten Übersetzungen ein ausführliches und liebevoll gestaltetes und mit Fotos ergänztes Vorwort. Auf diese Weise kann man Bekanntschaft sowohl mit dem Werk als auch mit der Vita dieses eigenbrötlerischen und einzigartigen serbischen Poeten machen, dessen Gedichte sich bei wiederholter Lektüre dem Leser zunehmend öffnen und ihn dabei in eine neue Empfindungswelt entführen.

In der Anthologie "100 Gramm Seele" vertretene Dichter:

BRANKO ČUČAK (Sarajevo, 1948 – Sarajevo, 2008)
Dichter, Prosaschriftsteller, Essayist und Dramatiker, eine Zeitlang auch Maler. Studierte nach dem abgeschlossenen Lehrerseminar an der Philosophischen Fakul-tät in Sarajevo. „Er lebte ein Leben als freier Schriftsteller, und diese Freiheit war ihm wichtiger und süßer als Anstellung, Geld, Gilde, gesellschaftlicher Status und alle anderen Dinge des sog. normalen Lebens.“ (Stevan Tontić)
Pesnik, prozaista, esejista, dramski pisac, a povremeno i slikar. U Sarajevu je završio Učiteljsku školu i Filozofski fakultet. „Proživio je svoj vijek kao slobodni književnik, i ta mu je sloboda bila važnija i slađa od zaposlenja, novca, esnafa, društvenog statusa i svih drugih stvari tzv. normalnog života.“ (Stevan Tontić)

DRAGAN JOVANOVIĆ DANILOV (Požega, Westserbien, 1960)
Dichter, Essayist, Prosaschriftsteller und Kunstkritiker. Studierte in Belgrad an der Juristischen und Philosophischen Fakultät (Kunstgeschichte). Direktor der Volksbibliothek und der Stadtgalerie in Požega. Lebt als freier Künstler in Požega und Belgrad.
Pesnik, esejista, prozni pisac i likovni kritičar. Studirao je u Beogradu na Pravnom fakultetu i na Filozofskom fakultetu na grupi za istoriju umetnosti. Direktor je Narodne biblioteke i Gradske galerije u Požegi. Kao slobodan umetnik živi u Požegi i Beogradu.

VOJISLAV DESPOTOV (Zrenjanin, Banat, 1950 – Beograd, 2000)
Dichter, Prosaist, Essayist, Übersetzer aus dem Englischen, Deutschen und Slowenischen. War Eigentümer und Redakteur der ersten privaten jugoslawischen Literaturzeitschrift „Hey Joe“. Veröffentlichte über zwanzig Hörspiele und ein Fernsehdrama.
Pesnik, prozaista, esejista, prevodilac sa engleskog, nemačkog i slovenačkog jezika. Bio je vlasnik i urednik prvog jugoslovenskog privatnog časopisa za književnost „Hey Joe“. Objavio je, takođe, više od dvadeset radio drama i jednu televizijsku dramu.

DARINKA JEVRIĆ (Glođani, Peć, Kosovo, 1947 – Beograd, 2007)
Schulbesuch in Peć (Metochien). Studium der Literaturwissenschaft in Priština. Arbeitete bis 1975 in Peć, dann bis zu ihrem Tod als Kulturjournalistin der Zeitung „Jedinstvo“ in Priština. War Redakteurin der Zeitschrift „Stremljenja“ und Redakti-onsmitglied der „Scena“ (Novi Sad). Darinka Jevrić ist eine der wenigen serbischen Intellektuellen, die nach dem Juni 1999 in Priština (Kosovo) geblieben sind.
Osnovno i srednje obrazovanje završila je u Peći i studirala književnost u Prištini. Radila je u Peći, potom, od 1975. godine, kao novinar Kulturne rubrike dnevnika „Jedinstva“ u Prištini do svoje smrti. Bila je i urednik časopisa „Stremljenja“ i član uredništva novosadske „Scene“.
Darinka Jevrić pripada onom malom broju srpskih intelektualaca koji su posle juna meseca 1999. godine ostali da žive u Prištini.

ZLATA KOCIĆ (Željevo, Svrljig, Ostserbien, 1950)
Achtjährige Grundschule in Svrljig. Gymnasium in Knjaževac. Diplom im Fach Russi-sche Sprache und Literatur an der Philologischen Fakultät Belgrad. Von 1975 bis 1985 Lehrerin am Zweiten Belgrader Gymnasium. Von 1985 bis 2006 Lektorin und Redakteurin im Verlag „Nolit“. Lebt in Belgrad. Veröffentlicht seit 1971 Gedichte, poetische Prosa und lyrische Dramatik, Studien zur Literatur, Übersetzungen aus dem Russischen und ins Russische. Ist Herausgeberin verschiedener Gedichtbände.
Osmogodišnju školu završila u Svrljigu, gimnaziju u Knjaževcu. Diplomirala na Filološkom fakultetu u Beogradu, na grupi za ruski jezik i književnost. Od 1975. do 1985. bila je profesor u Drugoj beogradskoj gimnaziji. Od 1985. do početka 2006. radila je u redakciji „Nolita“, kao lektor-redaktor i kao urednik. Živi u Beogradu. U periodici i knjigama, od 1971. do danas, objavljuje poeziju, poetsku prozu, dramske poetske tekstove, studije o domaćoj i inostranoj poeziji i prozi, prevode s ruskog i na ruski jezik i priređene izbore poetskih tekstova.

MILOŠ KOMADINA (Beograd, 1955 – Beograd, 2004)
Studium der Allgemeinen Literaturwissenschaft und Literaturtheorie an der Philo-logischen Fakultät in Belgrad. Begann zugleich als Erzähler und als Übersetzer, insbesondere des Werks von Carlos Castaneda. Arbeitete als Lyrik-Redakteur für die Zeitschriften „Student“, „Vidici“ und „Književne novine“.
Studirao je Opštu književnost sa teorijom književnosti na Filološkom fakultetu u Beogradu. Počeo je ujedno i kao pripovedač i prevodilac, posebno dela Karlosa Kastanede. Radio je i kao urednik za poeziju u časopisima: „Student“, „Vidici“ i „Književne novine“.

VLADIMIR KOPICL (Đeneral Janković, Kosovo, 1949)
Dichter, Theaterkritiker, Redakteur und Übersetzer. Diplom am Institut für Allge-meine und Jugoslawische Literaturwissenschaft der Philosophischen Fakultät in Novi Sad. War Redakteur von „Tribina mladih“ und „Letopis Matice srpske“ sowie Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Index“. Lebt in Novi Sad und ist Redakteur der Kulturbeilage der Tageszeitung „Dnevnik“.
Pesnik, kazališni kritičar, urednik i prevoditelj. Diplomirao je na Katedri za opštu i jugoslovensku književnost Filozofskog fakulteta u Novom Sadu. Bio je urednik na „Tribini mladih“, član redakcije časopisa „Index“, uređivao „Letopis Matice srpske“. Uređuje kulturni dodatak „Dnevnika“. Živi u Novom Sadu.

TANJA KRAGUJEVIĆ (Senta, Bačka, 1946)
Dichterin und Essayistin. 1973 Abschluss des Studiums der Allgemeinen Literatur-wissenschaft und Literaturtheorie an der Philologischen Fakultät in Belgrad. Betreu-te als Redakteurin des Belgrader Verlags „Narodna knjiga“ mehrere Buchreihen mit zeitgenössischen Autoren der Weltliteratur. Redakteurin der Poesiereihe „Arijel“ (Agora-Verlag). Lebt in Zemun (Belgrad).
Pesnik i esejista. Magistrirala je 1973. na Filološkom fakultetu u Beogradu, na grupi za Opštu književnost sa teorijom književnosti. Kao urednik („Narodna knjiga“ u Beogradu) kreirala je nekoliko kolekcija knjiga savremene književnosti, sabrana i izabrana dela značajnih svetskih autora. Urednik je biblioteke „Arijel“ izdavačke kuće „Agora“, koja objavljuje najznačajnija pesnička imena savremene svetske poezije. Živi u Zemunu.

RADMILA LAZIĆ (Kruševac, Mittelserbien, 1949)
Schreibt Poesie, Essays und publizistische Texte. Gründerin und Redakteurin der Zeitschrift für Frauenliteratur „Profemina“. Betreute die Reihe „Femina“ im Verlagshaus „Prosveta“. Redakteurin der Reihe „Prethodnice“ im Verlag „Narodna knjiga“. Lebt seit 1960 in Belgrad.
Piše poeziju, eseje i publističke tekstove. Pokrenula i uređivala časopis za žensku književnost „Profemina“. Uređivala je biblioteku „Femina“ u izdavačkom preduzeću „Prosveta“. Sada uređuje biblioteku „Prethodnice“ u „Narodnoj knjizi“. Od 1960. živi u Beogradu.


RAŠA LIVADA (Subotica, 1948 – Beograd, 2007)

Dichter, Übersetzer. Schulische Ausbildung in Sremski Karlovci und Belgrad. Lebte in Zemun (Belgrad). Gründer der literarischen Gesellschaft „Pismo“. In Zusammen-arbeit mit der „Matica srpska“ in Novi Sad Redakteur der gleichnamigen Buchreihe. Initiator mehrerer Zeitschriften: „Ruski almanah“, „Istočnik“, „Erazmo“, „Mezuza“, „Šekspir i komedija“ u. a.
Pesnik, prevodilac. Školovao se u S. Karlovcima i Beogradu. Živeo je u Zemunu. Bio je osnivač književnog društva „Pismo“, a u saradnji sa Maticom srpskom iz Novog Sada uređivao je i istoimenu biblioteku. Osnivač je i nekoliko časopisa među kojima su „Ruski almanah“, „Istočnik“, „Erazmo“, „Mezuza“ i „Šekspir i komedija“.

MIROSLAV MAKSIMOVIĆ (Njegoševo, Bačka, 1946)
Lebt seit seiner frühen Kindheit in Belgrad, ausgenommen die Jahre 1956-1965, die er in Sarajevo, Zagreb und Knin verbrachte. Redaktionsmitglied der Literaturzeitung „Književna reč“ und der Zeitschrift „Književnost“ sowie Chefredakteur der Zeitschrift „Bestseler“. Übte verschiedene Funktionen (Leitung, Propaganda, Redaktion) in der „Literarischen Jugend Serbiens“, im Serbischen Schriftstellerverband und im Verlag „Beogradski izdavačko-grafički zavod“ aus.
Od ranog detinjstva, živi u Beogradu, osim devet godina, od 1956. do 1965, koje je proveo u Sarajevu, Zagrebu i Kninu. Bio je član redakcija lista „Književna reč“, časopisa „Književnost“ i glavni urednik lista „Bestseler“. Različite poslove (menadžerske, propagandne, uredničke) obavljao je u Književnoj omladini Srbije, Udruženju književnika Srbije i Beogradskom izdavačko-grafičkom zavodu.

MIROSLAV CERA MIHAILOVIĆ (Preobraženje, Südostserbien, 1955)
Studierte Maschinenbau und Allgemeine Literaturwissenschaft. Schreibt hauptsächlich Poesie. Von seinen sechzehn Büchern sind vier auf Altštokavisch, im Prizren-Timok-Dialekt der Region Vranje geschrieben. Lebt in Vranje und arbeitet als Chefredakteur der Literarischen Vereinigung „Borisav Stanković“.
Studirao mašinstvo i opštu književnost i teoriju književnosti. Piše, uglavnom, poeziju. Objavio šesnaest knjiga, od kojih su četiri na staroštokavskom dijalektu (prizrensko-timočki govor, varijanta Vranja i okoline). Živi u Vranju. Radi kao glavni i odgovorni urednik u Književnoj zajednici „Borisav Stanković“.

MILAN MILIŠIĆ (Dubrovnik, 1941 – Dubrovnik, 1991)
Literat und Übersetzer aus dem Englischen. Nach dem Gymnasium in Dubrovnik Studium der Weltliteratur an der Philologischen Fakultät in Belgrad. Poet-in-residence an der New York University und der University of Massachusetts Am-herst. Dramaturg sowie Redakteur beim Jugendblatt „Laus“ und der Zeitschrift „Dubrovnik“.
Književnik i prevodilac s engleskog jezika. Posle gimnazije u Dubrovniku, završio je studije svetske književnosti na Filološkom fakultetu u Beogradu. Bio je poet-in-residence na NYU-u (New York University) i na Amherst-u u SAD-u. Uređivao je omladinski list „Laus“ i časopis „Dubrovnik“ i radio kao dramaturg.

SNEŽANA MINIĆ (Niš, Südostserbien, 1958)
Nach dem Abitur Studium der Deutschen Sprache und Literatur an der Philologischen Fakultät in Belgrad. Schrieb ihre Magisterarbeit über die Rezeption von Gottfried Benns lyrischem Werk im serbokroatischen Sprachraum. Übersetzerin und Deutschlehrerin in Belgrad. Zog 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Neben eigenen Gedichten Herausgabe und Übersetzung deutschsprachiger Lyrik und Prosa. Lebt in Hamburg.
Po završetku gimnazije, studirala je nemački jezik i književnost na Filološkom fakul-tetu u Beogradu. Magistrirala je sa temom o recepciji lirskog dela G. Bena u srpsko-hrvatskom jezičkom prostoru. U Beogradu je radila kao prevodilac i profesor nemačkog jezika. Sa porodicom se 1992. seli u Nemačku. Pored pesama objavljuje i prevodi poeziju i prozu sa nemačkog jezika. Živi u Hamburgu.

IVAN NEGRIŠORAC (Trstenik, Kruševac, Mittelserbien, 1956)
Pseudonym für Dragan Stanić. Studierte Jugoslawische Literaturen und Serbokroatische Sprache an der Philosophischen Fakultät in Novi Sad. Magisterabschluss und Promotion an der Philologischen Fakultät in Belgrad. Sekretär der „Matica srpska“ (Novi Sad). Lehrt Literaturtheorie an der Philosophischen Fakultät in Novi Sad und ist Chefredakteur der Zeitschrift „Letopis Matice srpske“. Lebt in Novi Sad.
Pravo ime: Dragan Stanić. Završio studij jugoslovenske književnosti i srpskohrvatskog jezika na Filozofskom fakultetu u Novom Sadu. Magistrirao i doktorirao na Filološkom fakultetu u Beogradu. Bio je sekretar „Matice srpske“. Predaje teoriju književnosti na Filozofskom fakultetu u Novom Sadu. Glavni i odgovorni urednik „Letopis Matice srpske“. Živi u Novom Sadu.

RAJKO PETROV NOGO (Borija, Herzegowina, 1945)
Studierte Jugoslawische Literaturen und Serbokroatische Sprache an der Philoso-phischen Fakultät in Sarajevo. Erwarb den Magister an der Philologischen Fakultät in Belgrad. Redakteur des Verlags „Veselin Masleša“ in Sarajevo, ab 1982 auch Re-dakteur im Belgrader Verlag BIGZ. Seit 1996 Mitglied des Senats der Republika Srpska.
Diplomirao je Jugoslovensku književnost i srpskohrvatski jezik na Filozofskom fakultetu u Sarajevu, a magistrirao na Filološkom fakultetu u Beogradu. Bio je urednik u IP „Veselin Masleša“ u Sarajevu. Od 1982. je i urednik u BIGZ-u. Od 1996. Nogo je senator u Republici Srpskoj.

DUŠKO NOVAKOVIĆ (Podgorica, 1948)
Nach dem Gymnasium in Strumica (Mazedonien) Studium der Jugoslawischen Lite-raturen und der Weltliteratur an der Philologischen Fakultät in Belgrad. War Lyrik-Redakteur in den Zeitungen „Književna reč“, „Književne novine“ und der Zeitschrift „Književnost“. Übersetzt Poesie und Prosa aus dem Mazedonischen. Lebt in Belgrad.
Gimnaziju je završio u Strumici. Studirao je jugoslovensku i svetsku književnost na Filološkom fakultetu u Beogradu. Bio je urednik za poeziju u listu „Književna reč“, časopisu „Književnost“ i „Književnim novinama“. Bavi se prevođenjem poezije i proze sa makedonskog jezika. Živi u Beogradu.

MILUTIN PETROVIĆ (Kraljevo, Mittelserbien, 1941)
Schulische Ausbildung in Niš und Belgrad. War Redakteur der „Književna reč“, der Zeitschrift „Relations“ und der „Književne novine“. Arbeitet heute bei den Zeitschriften „Poezija“ und „Istočnik“. Lebt in Belgrad.
Školovao se u Nišu i Beogradu. Bio je urednik „Književne reči“, časopisa „Relations“ i „Književnih novina“. Urednik je časopisa „Poezija“ i „Istočnik“. Živi u Beogradu.

IVAN RASTEGORAC (Priština, Kosovo, 1940)
Dichter und Filmkritiker. Diplom für Jugoslawische und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Philologischen Fakultät in Belgrad. Von 1972-1996 Dramaturg am Belgrader „Teatar poezije“, dort Begründer der „Bühne im Kabarett“ und der Editi-on „Teatar poezije“ (1972/73). Redaktionsmitglied bei: „Student“ (1961-1967), „Vidi-ci“ (1961-1966), „Film-Novosti“ (1966/67), „F 66/67“, Radio Beograd Zweites Pro-gramm (1969-1970), der „Tribina“ der Schriftstellervereinigung Serbiens (Mitbe-gründer, 1970-1972), „Krila“ (1970/71), „Front“ (1976-1978), „Pesničke novine“ (1979-1984), „Književne novine“ (1995-2000). Bearbeitete ca. zwanzig Dramen und Bühnenadaptionen lyrischer Texte.
Pesnik i filmski kritičar. Diplomirao je jugoslovensku i opštu književnost na Filološkom fakultetu u Beogradu. Od 1972. do 1996. godine bio je dramaturg u beogradskom „Teatru poezije“, gde je osnovao Scenu u kabareu i ediciju „Teatar poezije“, 1973/74. godine. Član uredništva bio je u redakcijama: „Student“ (1961-67), „Vidici“ (1961-66), „Film-Novosti“ (1966/67), „F 66/67“, Radio Beograd-Drugi program (1969-70), „Tribina” Udruženja književnika Srbije (jedan od osnivača, 1970-72), „Krila“ (1970-71), „Front“ (1976-78), „Pesničke novine“ (1979-84), „Književne novine“ (1995-2000). Uradio je dvadesetak dramatizacija i adaptacija pesničkih tekstova za scenu.



ISMET REBRONJA (Goduša, Bijelo Polje, Montenegro, 1942 – Novi Pazar, Südwestserbien, 2006)

Beruflich eng mit Novi Pazar verbunden: als Chefredakteur der dortigen Zeitschrift „Bratstvo“ und des „Radio Novi Pazar“ sowie in verschiedenen Kulturinstitutionen, wie z. B. dem „Dom kulture“. Herausgeber der Anthologie bosniakischer Poesie in Serbien und Montenegro Latice primule (2004) und der Sammlung bosniakischer Redensarten Budi nešto da ne budeš ništa (2005).
Radni vek proveo u Novom Pazaru, na mestu glavnog i odgovornog urednika novopazarskog lista „Bratstvo“ i „Radija Novi Pazar“, „Doma kulture“ i drugih ustanova kulture. Sačinio je Antologiju bošnjačke poezije u Srbiji i Crnoj Gori Latice primule (2004.) i objavio je zbornik bošnjačkih narodnih izreka Budi nešto da ne budeš ništa (2005.).

ĐORĐO SLADOJE (Klinja, Ulog, Herzegowina, 1954)
Gymnasium in Sečanj (Wojwodina). Studium der Soziologie in Sarajevo. Lebte bis 1992 in Sarajevo, seitdem in Vrbas. Mitglied der Schriftstellervereinigung der Republika Srpska und erster Sekretär des Festivals für junge südslawische Poesie sowie Chefredakteur der Zeitschrift „Trag“.
Gimnaziju je završio u Sečnju, a studij sociologije u Sarajevu. Do 1992. godine živio je u Sarajevu, a od tada u Vrbasu. Član Udruženja književnika Republike Srpske. Glavni je tajnik Festivala jugoslavenske poezije mladih i glavni urednik časopisa „Trag“.


NOVICA TADIĆ (Smriječno, Plužine, Montenegro, 1949 – Beograd, 2011)
Nach dem Gymnasium in Nikšić Studium der Philosophie in Belgrad. War Redakteur der „Književna reč“ (zehn Jahre lang), des „Vidik“ sowie Chefredakteur des Verlags „Rad“ und der „Književna kritika“.
Gimnaziju je završio u Nikšiću, a na Filozofskom fakultetu u Beogradu je studirao filozofiju. Bio je urednik „Književne reči“ (10 godina), „Vidika“, glavni i odgovorni urednik u Izdavačkom preduzeću „Rad“, kao i glavni urednik „Književne kritike“.

MILOSAV TEŠIĆ (Lještansko, Bajina Bašta, Westserbien, 1947)
Gymnasium und Höhere Pädagogische Schule in Užice. Diplom- und Postdiplomstudium an der Philologischen Fakultät in Belgrad. Lebt in Belgrad und arbeitet am Institut für Serbische Sprache als Redakteur des Wörterbuchs der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Gimnaziju i Višu pedagošku školu završio je u Užicu, a Filološki fakultet i postdiplomske studije na istom fakultetu u Beogradu. Živi u Beogradu. Radi u Institutu za srpski jezik kao urednik Rečnika SANU.


STEVAN TONTIĆ (Grdanovci, Sanski Most, Bosnien-Herzegowina, 1946)
Dichter, Essayist, Herausgeber von Anthologien und Übersetzer. Studium der Philo-sophie und Soziologie an der Universität Sarajevo, danach Lektor in einem Saraje-voer Verlag. Nachdem er fast ein Jahr in der belagerten Stadt ausgeharrt hatte, ging er 1993 ins Exil nach Deutschland (Berlin). Kehrte 2001 nach Sarajevo zurück.
Pesnik, esejist, antologičar, prevoditelj i urednik. Završio studij filozofije i sociologije u Sarajevu gdje je kasnije radio kao urednik u izdavačkoj kući. Preživjevši gotovo godinu dana u gradu pod opsadom, 1993. odlazi u egzil u Njemačku (Berlin), da bi se ponovo nastanio u Sarajevu krajem 2001.

NEBOJŠA VASOVIĆ (Kraljevo, Mittelserbien, 1953)
1978 Diplom für Jugoslawische Literaturen und allgemeine Literaturwissenschaft an der Philologischen Fakultät in Belgrad. 1992 Master in „Poetics“ am New College of California in San Francisco. War Redakteur der Zeitschrift „Književna reč“ (1984-1988) und Literaturkritiker des „Treći program“ (Radio Belgrad). Lebt seit 1988 in Toronto, Kanada.
Na Filološkom fakultetu u Beogradu diplomirao na grupi „jugoslovenska književnosti sa opštom“ 1978, a na „Novom kalifornijskom koledžu“ u San Francisku magistrirao na grupi „Poetics“ 1992. Bio je jedan od urednika „Književne reči“ (1984-1988) i književni kritičar „Trećeg programa radio Beograda“. Od 1988, živi u Torontu, Kanada.


NIKOLA VUJČIĆ (Velika Gradusa, Sisak, Kroatien, 1956)

Studium der Jugoslawischen Literaturen und der serbokroatischen Sprache an der Philologischen Fakultät in Belgrad. War Chefredakteur der Zeitschrift „Znak“, Redaktionsmitglied und verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift „Književna reč“ (1980-1988) sowie des Organs der Vuk-Karadžić-Stiftung „Zadužbina“, des Weiteren Redakteur der Zeitschrift „Književni magazin“ und des Verlags „Filip Višnjić“, wo er mehrere Reihen herausgab. Lebt heute als freier Künstler und Übersetzer aus dem Russischen.
Diplomirao je na Filološkom fakultetu u Beogradu, na grupi za jugoslovenske književnosti i srpskohrvatski jezik. Bio je glavni urednik časopisa „Znak“, član redakcije i glavni i odgovorni urednik „Književne reči“ (1980-1988) i lista Vukove zadužbine „Zadužbina“, kao i urednik u časopisu „Književni magazin“ i izdavačkom preduzeću „Filip Višnjić“ gde je uređivao nekoliko edicija. Sada je samostalni umetnik. Prevodi sa ruskog jezika.

JOVAN ZIVLAK (Nakovo, Banat, 1947)
Studierte Serbische Sprache und Literatur an der Philosophischen Fakultät in Novi Sad. War Kulturredakteur der Zeitschrift „Indeks“, Chefredakteur der Zeitschrift „Polja“ und leitete das Verlagshaus „Svetovi“. Ist jetzt Leiter des Verlags „Adresa“. Begründer und Redakteur der Zeitschrift „Zlatna greda“ (seit 2001) und seit 2005 Direktor des von ihm gegründeten Internationalen Literaturfestivals in Novi Sad.
U Novom Sadu je diplomirao na Filozofskom fakultetu na odseku za Srpski jezik i književnost. Bio je glavni urednik kulture u listu „Indeks“, glavni i odgovorni urednik časopisa „Polja“. Vodio je izdavačku kuću „Svetovi“. Sada vodi izdavačku kuću „Adresa“. Takođe, urednik je i pokretač časopisa „Zlatna greda“ od 2001. godine, a od 2005. i osnivač i direktor Međunarodnog novosadskog književnog festivala.

SLOBODAN ZUBANOVIĆ (Beograd, 1947)
1982-2000 Sekretär und operativer Redakteur sowie Redakteur des Ressorts Poesie der Literaturzeitung „Književne novine“. 1996-2000 Chefredakteur der poetologischen Zeitschrift „Poezija“. Seit 2001 Chefredakteur der Monatsschrift „Književni magazin“, des Organs der Serbischen Literarischen Gemeinschaft, die er 2000 mitbegründete.
Od 1982. do 2000. godine bio je urednik za poeziju, sekretar i operativni urednik lista „Književne novine“. Radio je od 1996. do 2001. godine kao glavni urednik časopisa za poeziju i teoriju poezije „Poezija“. Od 2001. godine glavni je i odgovorni urednik „Književnog magazina“, mesečnika Srpskog književnog društva, čiji je jedan od osnivača 2000. godine.

 

 

Leseprobe

Zu den Autoren:
- Momčilo Nastasijević
- Dragoslav Mihailović

Zu den Büchern:
- Hundert Gramm Seele
- Sind Flügel wohl ...
- Wie ein Fleck zurückblieb
- Erzählungen vom Balkan
- Vorm Fenster unten
- Sie ging durch Russland

Robert Hodel im Interview