1. Auflage - nur noch solange der Vorrat reicht
Inwieweit folgt die moderne Reflexion der Folgen sozialen und politischen Handelns archaischen Mustern? Was können wir aus einer 2300 Jahre alten Schrift lernen über die Durchsetzung globaler Wirtschaftsmechanismen und eine Welt, die sich komplexen Zusammenhängen öffnet? Gibt das berühmte Daodejing des Laozi tatsächlich Antworten auf unsere heutigen Fragen oder sind es vielmehr wir selbst, die, verführt von den Übersetzern, unsere eigenen Antworten in das Buch hineinprojizieren? Auf scheinbar mystische Weise wohnt dem Daodejing die Fähigkeit inne, uns die Antworten zu entlocken, die wir benötigen. Den altchinesischen Philosophen zeichnet aus, daß er mehrere Sichtweisen gegenüber der Wirklichkeit einzunehmen vermag, ohne sich an eine fest zu klammern. Er wechselt zwischen den Perspektiven, wenn es die Situation erfordert oder anbietet. In diesem Essay geht Viktor Kalinke der Frage auf den Grund, wie mehrdeutige Formulierungen sowohl zur sozialrevolutionären als auch zur spirituellen Wirkung des Daodejing geführt haben und bis in die Gegenwart zur Neuauslegung anregen.
Laozi (Schreibweisen: Lao tse, Lao-tse, Lao tzu, Laudse, wörtlich „Alter Meister“): legendärer chinesischer Philosoph und königlicher Schrifthüter, gilt traditionell als ein älterer Zeitgenosse des Kongzi (Konfuzius). Die Biographie des Laozi, die der Hofhistoriker Sima Qian ??? (145-90 v.u.Z.) schilderte, beruht teilweise auf Legenden, teilweise wirkt sie glaubhaft. Die Laozi zugeschriebene Aphorismensammlung wurde vermutlich am Ende des 4. Jahrhunderts v.u.Z. in der Jixia-Akademie zusammengestellt, geht aber auf ältere, mündlich überlieferte Quellen zurück, die nach stilistischen Analysen zumindest zum Teil etwa aus dem 5. und 6. Jahrhundert v.u.Z. stammen. Der Titel Daodejing wurde der Schrift vom Han-Kaiser Jingdi ??? (188-140 v.u.Z.) verliehen. Die heute übliche Kanonisierung des Textes in 81 Kapitel findet sich zuerst in den Kommentaren von Heshang Gong.
Viktor Kalinke: geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Beijing, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Mitbegründer der Edition + Galerie Erata, Promotion, Professur, lebt in Leipzig.
"Nun erschien der dritte und abschließende Band von Viktor Kalinke Nichtstun als Handlungsmaxime mit sehr detaillierten und nuancierten Ausführungen zum Inhalt und Wesen des Daodejings. Eine aus meiner Sicht sehr umfassende und gelungene Zusammenfassung zum aktuellen Forschungsstand sowie eine ausgesprochen einfühlsame und beeindruckende Darlegung der Weltsicht vor dem philosophisch-menschlichen Hintergrund des Daodejing. Ein Buch, das man gelesen haben sollte!" Matthias Claus, Das klassische China
"Sehr ausführlich und sehr lebendig." Ralf Julke, L-IZ
⇒ Nichtstun als Handlungsmaxime: Viktor Kalinke und die Faszination des Daodejing - Rezension von Ralf Julke
www.l-iz.de/Bildung/Bücher/2011/07/Die-Faszination-des-Daodejing.html
Leseprobe:
Die Qual mit dem Nichtstun: Versuch einer Einleitung
Inwieweit die moderne Reflexion der Folgen sozialen und politischen Handelns archaischen Mustern folgt, soll anhand des Daodejing untersucht werden. Es scheint, daß die Durchsetzung globaler Wirtschaftsmechanismen die Frage aufwirft, wie eine solcherart komplexen Zusammenhängen geöffnete Welt organisiert oder, pragmatisch gesagt, verwaltet werden sollte und was wir hierüber von den alten Meistern lernen können. Hier soll vom Daodejing die Rede sein. Der große zeitliche Abstand zu seiner Entstehungszeit – dies sei als Vorteil genannt – erlaubt es, von akzidentiellen Begebenheiten auf systemisch-wirksame Strukturen und Prozesse hin zu verallgemeinern. Eine genauere Betrachtung der historischen Umstände, des Überlieferungszustandes und der Schwierigkeiten bei der Übersetzung und Interpretation kann dabei nicht ausgespart bleiben.
Dabei stellt sich die Frage, wieso Antworten auf die heutigen Probleme der Ressourcennutzung, des Umgangs mit der Natur, der Behandlung lokaler und partikularer Interessen in einem Buch zu finden sein sollen, das über zweitausend Jahre alt ist. Selbstverständlich enthält das Daodejing keine Antworten auf unsere Fragen. Ihm wohnt jedoch die Fähigkeit inne, uns Antworten zu entlocken, d.h. uns anzuregen, daß wir selbst die Antworten geben, die wir benötigen. Diese Fähigkeit hat das Daodejing seine gesamte Rezeptionsgeschichte hinweg bewahrt: Jede Generation hat es neu für sich ausgelegt und es als Projektionsspiegel für die eigenen Sorgen, Wünsche und Hoffnungen genutzt. In China spricht man daher mitunter nicht vom Daodejing an sich, sondern vom „Han-Laozi“, „Tang-Laozi“ oder „Song-Laozi“ – je nachdem auf welche Epoche man sich im Verständnis des Textes bezieht.
In welcher Weise gelingt dem Daodejing diese poietische Funktion? Welche Eigenschaften zeichnen den Text aus, so daß er immer wieder neu und anders gelesen werden kann? Betrachtet man die vorliegenden Übersetzungen in europäische Sprachen, so fällt auf, daß beinahe jede Übersetzung ein anderes Buch zu präsentieren scheint. Wie kommt diese Unterschiedlichkeit zustande? Fehlt es den Übersetzern an Geschick und Sprachkenntnis, um den alten Text in ihrer Sprache „nachzuerzählen“? Verhindert die strukturelle Unterschiedlichkeit des Chinesischen und der Alphabetsprachen, eine annähernde Übereinstimmung herzustellen? Oder liegt die Mehrdeutigkeit des Textes im Text selbst begründet, ist er gar auf Mehrdeutigkeit hin angelegt, um den Hörer oder Leser zu verwirren, um ihm die Mühe nicht zu ersparen, selbst zu denken und sich selbst die gewünschten Antworten zu geben?
Bereits an anderer Stelle[1] haben wir dargelegt, wie Mehrdeutigkeit die Eignung eines Textes als Grundlage religiöser Bewegungen bewirken kann: Im Neuen Testament wird Jesus beispielsweise erst als friedliebender Wanderprediger, dann als kampfeslustiger Zelot dargestellt, der im Jerusalemer Tempel die Tische der Händler umwirft und damit den Zorn der Mächtigen auf sich zieht. Das christliche Rezeptionsvolk hat sich an dieser Mehrdeutigkeit in den nachfolgenden Jahrhunderten wieder und wieder gespalten: Die einen hoffen auf die Frohe Botschaft, das Nahen des Himmelreiches, die anderen nutzen Waffengewalt, um ihre Expansionsgelüste oder Freiheitssehnsucht durchzusetzen – der Dreh ist, daß sich beide Gruppen auf die Bibel berufen können, um Bestätigung und höhere Weihe für ihre Haltung zu empfangen. Es lassen sich in der Bibel zahlreiche weitere Textstellen auffinden, die Mehrdeutigkeit bis hin zur logischen Widersprüchlichkeit enthalten. Praktisch wird es damit möglich, das Gesetz zu verschärfen und gleichzeitig zu behaupten, es sei damit aufgehoben.[2] Hier sollen die angeführten Beispiele genügen, um zu zeigen, daß selbstwidersprüchliche Aussagen zu den Grundlagen der christlichen Religion gehören und im Laufe ihrer Geschichte als Legitimation zu ganz unterschiedlichen Zwecken genutzt worden sind. Hier kommt es auf die Analogie an: Das Daodejing beschäftigt sich im wesentlichen mit drei Themen:
· der kosmologischen Stellung des Menschen in der Natur und der Welt,
· den Techniken des Weisen, Weisheit zu erlangen, und
· den Strategien des Herrschers, die Herrschaft zu erhalten.
Alle drei Themen stehen nicht zusammenhangslos nebeneinander, sondern sind vielfältig miteinander verwoben. Aus der biokosmologischen Betrachtung resultieren fortlaufend Metaphern, die Hierarchien, Machtverhältnisse und Handlungsweisen plausibilisieren und den Eindruck eines Systems erwecken, das hinsichtlich seines abstrakten Gehalts in sich geschlossen erscheint. Zugleich muß es als offen bezeichnet werden, da es Bezüge auf Unbenennbares und Mehrdeutigkeiten nutzt, um suggestiv in den Entwurf politischer Strategien hineinzuwirken. Der eigentliche Dreh des Daodejing besteht darin, sich innerhalb des feinen Gewebes an Intuitionen, Beschreibungen, Anklagen und Empfehlungen nicht festzulegen. Es entsteht ein schwebendes Gefühl beim Hörer oder Leser, er ist genötigt, die Festlegung selbst zu treffen. Diese Haltung entspricht ganz der Notwendigkeit, der sich ein gelehrter Berater des Herrschers in der chinesischen Antike ausgesetzt sah: Er konnte es sich nicht leisten, offen die Politik des Fürsten, von dessen Gunst er lebte, zu attackieren oder in einem Streitgespräch, wie wir es von den griechischen Schauprozessen kennen, These und Antithese gegeneinander aufzuhetzen, um seine Position polemisch zu erhöhen und sein Profil zu schärfen. Das Daodejing treibt die Kunst der Nicht-Festlegung bis zum Äußersten. In jeder Passage kann der Interpret umkehren und beinahe das Gegenteil von dem behaupten, was er eben noch glaubte, verstanden zu haben.
In der Tradition der Nicht-Festlegung steht das Daodejing nicht allein. Auch die Hauptkonkurrenten um die fürstliche Aufmerksamkeit, die Jünger des Konfuzius, bedienen sich dieser Vorgehensweise:
... die dem Sokrates des Platon gestellten Fragen und die dem Konfuzius der Gespräche gestellten Fragen [sind] fast dieselben: Was hat es auf sich mit der Tugend, mit dem Mitleid usw.? Konfuzius antwortet nun aber nie mit einer Definition. Auf dieselbe Frage antwortet er verschiedenen Gesprächspartnern jeweils anders, sogar widersprüchlich, manchmal gibt er gar demselben Gesprächspartner je nach Augenblick verschiedene Antworten. Sein Sprechen wird unaufhörlich situationsgemäß variiert, es ist evolutionär und den jeweiligen Umständen angepaßt und kann so eine Ebene der Allgemeinheit darstellen, die die Ebene der Wesenheiten wäre. Aber seine Besonderheit ist auch nicht die Besonderheit des Beispiels, denn das würde bedeuten, daß man immer noch das Allgemeine illustriert oder es unterstellt. Es ist ein Hinweis, es stiftet gleichzeitig an und drückt einen Beginn aus, und es bringt etwas auf den Weg: ‘Ich lüfte einen Zipfel, es ist an euch, die drei anderen zu lüften’, sonst mache ich nicht weiter.[3]
Hinsichtlich dieser Methode unterscheiden sich die klassischen chinesischen Philosophen nicht sehr, denn sie alle befanden sich in derselben sozio-ökonomischen Situation. Der strategische Umgang mit den jeweiligen Umständen, d.h. die maximale Ausschöpfung des eigenen Situationspotentials und die maximale Schwächung des Situationspotentials des (ideellen) Gegners, ist das eigentliche Meta-Thema der chinesischen Philosphie und ihm hat sich auch das Daodejing mit größter Raffinesse verschrieben. Im berühmten Schmetterlingstraum des Zhuangzi ist die Fähigkeit, zwischen den Perspektiven zu wechseln, statt sich starr auf eine konstante Wahrnehmung festzulegen, par excellence enthalten:
Einst träumte Zhuang Zhou, daß er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wußte von Zhuang Zhou. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Zhuang Zhou. Nun weiß ich nicht, ob Zhuang Zhou geträumt hat, daß er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, daß er Zhuang Zhou sei, obwohl doch zwischen Zhuang Zhou und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge.[4]
Ein Jurist könnte an dieser Stelle fragen: Welche Geschichte ist denn nun wahr? Welche kann ich als unwahr ausschließen? Doch der Witz besteht gerade darin, daß beide Versionen ihre Berechtigung haben. Den Weisen zeichnet gegenüber dem gewöhnlichen Menschen aus, daß er mehrere Sichtweisen gegenüber der Wirklichkeit einnehmen kann, ohne sich an eine fest zu klammern. Er wechselt zwischen den Perspektiven, wenn es die Situation erfordert oder anbietet. Der Weise[5] fragt sich nicht, wie die Wirklichkeit tatsächlich beschaffen sei, sondern: Wie kann ich sie noch sehen, um sie zu nutzen? Er kümmert sich nicht darum, Wissen zu sammeln und anzuhäufen, sondern übt seine geistige Beweglichkeit, die mehr zu sehen vermag, als das, was offensichtlich gegeben ist. Er vollzieht den Perspektivenwechsel mit der Leichtigkeit des Trance-Zustandes, der ihm zur Geschmeidigkeit des Geistes verhilft, so daß er zwischen Wahrnehmung und Imagination wechseln kann wie zwischen Tagtraum und wacher Beobachtung.
Es ist nun an uns, „die anderen drei Zipfel“ zu lüften – darum geht es in diesem Essay, der die „Studien zu Laozi · Daodejing“ abschließt. Es werden weder Antworten auf unsere heutigen Lebensfragen aus dem Daodejing herausgepickt noch wird das Daodejing mit uneinlösbaren Erwartungen konfrontiert, wie sie mitunter zu hören sind, daß es sich nicht zur Frage der Menschenrechte oder der Demokratie in China äußere. Die vertraute Lektüre des Neuen Testaments möge dem europäischen Leser zeigen, daß seine religiösen Anschauungen ebenso wenig in Demokratie, Menschenrechten sowie Meinungs- und Glaubensfreiheit wurzeln.
Wie gelingt es dem Daodejing, Mehrdeutigkeiten im Text unterzubringen und gleichzeitig doch eine Deutungstendenz vorzugeben, die die Interpretation vor Beliebigkeit schützt? Dies ist das Hauptthema des Essays. Die Nicht-Festlegung des Daodejing bleibt überall dort erhalten, wo es um die Lebensführung des Weisen und um Empfehlungen an den Herrscher geht. Folgerichtig haben sich in der zweitausendjährigen Rezeptionsgeschichte des Daodejing immer wieder diese beiden Deutungsstränge erhalten, die vereinfachend als gelehrter Daoismus[6] einerseits und spiritueller Daoismus[7] andererseits gekennzeichnet werden können. In der Literatur ist häufig auch von philosophischem und religiösem Daoismus die Rede – ich ziehe jedoch das Begriffspaar „gelehrt“ vs. „spirituell“ vor. Es ist weniger an westlichen Kategorien orientiert und knüpft enger an die chinesische Tradition an: einerseits das Philosophieren in Form gelehrter Kommentare, andererseits die Übung geistiger Beweglichkeit anstelle eines bloßen Glaubensbekenntnisses. Beide Interpretationslinien sind im Daodejing angelegt und wurden im Laufe seiner Rezeptionsgeschichte vielfältig differenziert. Sie rechthaberisch gegeneinander auszuspielen – das Daodejing sei vordergründig ein politischer Text oder vordergründig ein spiritueller Text –, zeugt von einem oberflächlichen Verständnis.
Hier ist nicht der Ort, eine ausführliche Geschichte des Daoismus in all seinen Ausprägungen und Schulen wiederzugeben. Die Interpretation des Daodejing soll jedoch immer die Nicht-Festlegung, in welche der beiden Richtungen die Deutung zu erfolgen hat, im Auge behalten und untersuchen, inwieweit die politischen, auf Herrschaftserhalt ausgerichteten Passagen durch einen esoterischen Inhalt verschleiert sind und umgekehrt in den politisch anmutenden Passagen eine argumentative Rückzugsmöglichkeit ins Esoterische versteckt ist.
[1] Kalinke, Gottes Fleisch, 2 Bde.
[2] 2. Petr 2.8, Jak 4.4, Mt 7.1-2, Kol 3.25, Mt 12.30-32, Lk 19.22-28, Mt 21.1-9, Mk 11.1-10, Joh 12.12-16, Lk 14.26, Mk 10.29-30, Mt 10.28, Mt 10.34-36
[3] Jullien 2002, S. 66
[4] Zhuangzi II.12
[5] Dafür gibt es im Chinesischen mehrere Ausdrücke: ?? (zh?n rén, wörtlich „wahrer Mensch“), ?? (shèng rén, etymologisch: zusammengesetzt aus Auge, Ohr und König), ?? (j?n zi, Edelmann).
[6] ?? (dàoji?)
[7] ?? (dàojiào)
Inhaltsverzeichnis:
Die Qual mit dem Nichtstun: Versuch einer Einleitung 8
Ein Archivar am Hofe Zhou ... 13
Was sich die alten Chinesen von Laozi erzählten 13
Der legendäre Laozi 13
Hat Zhuangzi die Begegnung Laozis mit Kongzi erfunden? 14
Legenden um die Entstehung des Daodejing 17
Wieviele Laozis hat es gegeben? 18
Das Daodejing im Kontext 20
Forschungen zur Einordnung des Daodejing 21
Autorschaft und die Situation des Sprechers 21
Neuere archäologische Funde 29
Spekulationen zur ursprünglichen Funktion des Textes 34
Versuch einer Chronologie der Entstehung des Daodejing 36
Grenzen des Deutungsspektrums des Daodejing 39
Faszination und Fehldeutung 39
Wie Hegel jesuitischen Missionaren auf den Leim ging 39
Übersetzung und Interpretation 42
Ontotextualität als Überlebenschance 46
Quellen der Mehrdeutigkeit im Daodejing 52
Syntaktische Analyse 54
Die hermeneutische Macht des Kommas 54
Satztransformationen und Wandlungsphasen 57
Begriffs-Bilder 63
Lexikalisches Spektrum 63
Wie wird das Zeichen ?(dào) interpretiert? 63
Deutungsstrategien der Übersetzer 66
Zur Epistemologie des Daodejing 68
Zur Epistemologie der Interpreten des Daodejing 69
Grundlagen zum Verständnis des Daodejing 71
Zeitumstände 71
Das Goldene Zeitalter 71
Kosmische Ordnung 72
Streitende Reiche 76
Philosophische Verzweigungen 81
Hundert Schulen 81
Mythologische Archetypen des chinesischen Denkens 84
Chinesische Weltentstehungsmythen 88
Zur Rezeptionswirksamkeit des Daodejing 91
Differenzen als Verständnisgrundlage 91
Wie man die Aufmerksamkeit des Herrschenden gewinnt 91
Eine Frage des Stils und der Methode 91
Was sich nicht sagen läßt 92
Festlegung in der Nicht-Festlegung 93
Die chinesische Rezeption des Daodejing 94
Wie eine Schrift heilig gesprochen wird 94
Die legalistische Linie 96
Die frühen Kommentare 98
Das Daodejing und die Einheit der drei Lehren 100
Was die Mönche aus dem Daoismus machten 104
Hierarchien im Himmelreich 112
Laozi für alle 113
Daoistische Realpolitik 116
Frieden und Gleichheit 116
Die Gelben Turbane 117
Die Rebellion der Himmelsmeister 119
Das Daodejing als Lektüre der Herrschenden 121
Handeln durch Nichthandeln als Leitdifferenz 126
Nichtstun als Herrschaftsdoktrin 126
Die Perspektive des beteiligten Beobachters 126
Staatserhalt und Lebensgestaltung 128
Die Ableitung des Nichteingreifens (???) aus der Natürlichkeit (??) 131
Weisheit und Wissen: Daoistische Didaktik 135
Systemische Autonomie und Hierarchie: Der Weise und das Volk 140
Konsequente Zurückhaltung 142
Humanismus, Anti-Humanismus und Archotopien 145
Rationaler Glaube – Religion ohne Gott 150
Ist das Daodejing noch aktuell? 150
Immanenz und Transzendenz 153
Die Überwindung des dichotomen und mythischen Denkens 156
Evolutionäre Dialektik und Emergenz 159
Wege, sich der Welt anzunähern 161
Mitlaufende Reflexion als Strategie 163
Selbstähnlichkeit im daoistischen Kosmos 165
Implizite Ethik 167
Die Notwendigkeit der Reform daoistischer Sexualpraktiken 174
Handlungs-Offenheit in der Krise 184
Panik und Erlösung 184
Statt Regeln: Regulation! 184
Grenzen des Nichthandelns in der heutigen Zeit 189
Globalisierung und Regionalisierung 190
Die Verhinderung von Atomkriegen 191
Ist Herrschaft beherrschbar? Wird das Leben überleben? 192
Ein letztes Mal zurück zur Archotopie 193
Literatur 195
Allgemein 195
Chinesische Sprache und Kultur 197
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