Kalinke, Viktor: Gottes Fleisch 1
Band 1: Die Erfindung der Reinheit
Im ersten Band seines Essays untersucht Viktor Kalinke die Wirkungen der Stimmungen, mit der die altmediterranen Kulturen auf die Entwicklung der Moralsysteme hinein gestrahlt haben.
Von Identität zwischen Mensch und Gott kann in keiner Religion die Rede sein, auch die christlichen Kirchenväter haben sich rasch von dieser Implikation der Christus-Idee abgewandt. Die Bewegung der Religion auf das Ziel hin, den Menschen nach dem Vorbild Gottes zu veredeln, stumpft die Richtungsneutralität möglicher Entwicklungsdialektiken ab, wie sie beispielsweise der altchinesische Daoismus beobachtet hat. Entwicklung wird nicht mehr genommen, wie sie verläuft, sondern hinsichtlich eines anstrebenswerten Zielzustandes, der stets unerreichbar bleibt, gewertet. Mit der Identifikation von Gott und dem historischen Menschen Jesus von Nazareth, vermittelt über die Idee der Jungfrauengeburt und Gotteskindschaft, unternimmt das Christentum den Versuch, profane Familienverhältnisse heilig zu sprechen, raubt dem Überirdisch-Göttlichen jedoch seine transzendente Würde.
Viktor Kalinke: geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Beijing, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Mitbegründer der Edition + Galerie Erata, Promotion, Professur, lebt in Leipzig.
"Dear Viktor, I find myself unable to stop reading your book; it is written with such intelligence, deep knowledge and this slight ironical look we so much need ourdays that I hope it will get all the attention it deserves. What a pleasure to find I have for so many years enjoyed reading texts that you are now, as a young generation , re-reading and de-coding anew for us all. Congratulations!“ Yvette Centeno
Leseprobe:
VON DER UNMÖGLICHKEIT, DIE GEGENWARTSBRILLE ABZUSETZEN
Aus dem Hier und Jetzt einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, ähnelt der hermeneutischen Einfühlung in Kulturen, die sich außerhalb der Kultur befinden, in der die eigene Sozialisation stattgefunden hat. Verstehen des Andersartigen wird ohne Bezugssystem nicht gelingen. Während dem Ethnologen die Beobachtung des Verhaltens als nonverbale Verifikationsmöglichkeit zur Verfügung steht, hängt die Rekonstruktion geschichtlicher Kulturen allein von den hinterbliebenen archäologischen und literarischen Zeugnissen ab. Es kommt auf ein wertungsneutrales Koordinatensystem an, das Sichtweisen und Perspektiven aufnimmt und in Bezug setzt, ohne von Inhalten auszugehen.
Auch die scheinbar objektive Beobachtung des äußeren Verhaltens bietet keine Eindeutigkeit der Interpretation. Ob ein Mann enthaltsam lebt, weil er ein Jungfräulichkeitsgelübde abgelegt hat oder weil er noch nicht durch einen Initiationsritus in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen ist, bedeutet einen wesentlichen Unterschied hinsichtlich der kulturellen Konzeption. Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe. Darin liegt die Verführung: Anhand des Erkennens von Parallelen Legitimation für ein ideologisches Ziel zu finden, das in einer heutigen Diskussion verfolgt wird, sei es die Polemik gegen den Zölibat bei Uta Ranke-Heinemann oder die Verteidigung der katholischen Paradoxien durch den Papst.
"Eines der größten Probleme der Archäologie ist es, daß sie bis heute keinen Schlüssel zur Gedankenwelt vergangener Gesellschaften in der Hand hat. Niemand bezweifelt, daß sich diese in irgendeiner Form in archäologischen Funden niedergeschlagen hat, doch wie kann man sie erkennen und verstehen? Die kritische Analyse der Arbeiten von Sir Arthur Evans, James Mellaart und Marija Gimbutas hat gezeigt, daß ihr Weg zur geistigen Welt vergangener Kulturen mit persönlichen Projektionen gepflastert ist, daß sie methodisch und theoretisch mangelhaft vorgehen."1
Gegenwartsgeleitete Geschichtsbetrachtung verkürzt nicht nur die Sicht auf die Vergangenheit, sie ist imstande, jede beliebige These aus den historischen Quellen herauszugreifen und als Argument einzusetzen. Nicht die Art der Zitation verfremdet, sondern die Einfügung in ein gegenwartsbezogenes Begriffsgebäude. Es kommt daher - ein Versuch, der nur ansatzweise gelingen kann - darauf an, hinter Beschreibungen und Begründungen in den historischen Quellen die häufig unausgesprochenen zeitgenössischen Motive zu erschließen. In der Regel dürften die Intentionen des Sprechers historisch-literarischer Quellen von einer gegenwärtigen Motivlage, auch von der Motivation zu dieser Arbeit abweichen.
Die ethnologische Forschung kann anhand ihrer Kenntnis gegenwärtiger nichtindustrieller Gesellschaften archäologische Befunde plausibel mit Leben füllen. Bahnbrechende Arbeiten wie "Social Structure" von George Peter Murdock klassifizieren die Kulturen nach statistisch auszählbaren Kriterien. Legitim gefragt werden darf, ob es ein begriffliches Gerüst gibt, mit Hilfe dessen Vergleiche vollzogen werden können. Diese Konstruktion müßte auf einem derartigen Abstraktionsniveau angesiedelt sein, daß sowohl historische als auch gegenwärtige Begriffe darin Platz hätten. Ein derartiges Esperanto der Kulturen scheint mir am ehesten in systemtheoretisch irreduziblen Existenzialien gegeben zu sein: Geburt, Tod, Mann, Frau, Kind, Körper, Geist, Einzelner, Gesellschaft, Unterworfensein, Macht ... Die Anwendung systemtheoretischer Einsichten auf existenzielle Gegebenheiten erschließt das Möglichkeitsspektrum der Zusammenhänge und Verwicklungen. Die Systemtheorie differenziert Teil-Ganzes-Relationen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Beobachtungen, die naturgemäß fragmentarisch bleiben, mit der Funktionalität des Beobachteten zu verknüpfen. Einzelhandungen wirken über sich hinaus, sie produzieren Grenzprozesse: Stabilisierung, Destabilisierung, Kommunikation, Isolation, Autopoiese und zirkuläre Referenzialität. An dieser Stelle möchte ich keine hermeneutisch brauchbare Systemtheorie entwerfen, sondern auf vorhandene Ansätze in der Persönlichkeitstheorie verweisen.2 A difference that makes a difference - das ist die prägnanteste Zusammenfassung des Gegenstandes, den Systemtheorie fokussiert. Thema dieses Essays sind Abgrenzungsversuche zur Konstitution des christlichen Systems, die im Laufe der Geschichte Eigendynamik entwickelt haben, kirchliche Dogmen hervorbringen und gleichzeitig Offenheit suggerieren, um die Anschlußfähigkeit des Systems Kirche gegenüber nachfolgenden Generationen zu erhalten.
Die Systemtheorie ist der neuzeitlichen Mathematik entwachsen und in ihrem wissenschaftlichen Ursprung Produkt europäischen Denkens. Das mag als Voreingenommenheit erscheinen. Doch sie erlaubt das Knüpfen begrifflicher Knotenpunkte, ein semantisches Netz, in dem Kultureigenheiten, ideologische Unterschiede und Gegenwartsdiskurse geortet werden können. Die Beschreibung anhand systemtheoretischer Koordinaten extrahiert aus den Eigenheiten der Kulturen das Vergleichbare. Sie ist nicht vollständig, sondern formal. Was ausgeschlossen bleibt, ist schlichtweg nicht vergleichbar, sondern denen vorbehalten, die in der jeweiligen Kultur und Rezeptionstradition aufgewachsen sind.
An dieser Stelle fängt, um mit Wittgenstein zu sprechen, das Mystische an, das innere Geheimnis, das jede Kultur in sich zu tragen vermag. Es ist nur im Hinblick auf uns, auf unseren Versuch der Rekonstruktion, nicht faßbar. Die Schattierungen des Weiß, die für den Eskimo existenzielle Bedeutung haben wie für den Amazonas-Indianer die Schattierungen des Grün oder für den Christenmenschen die Vielfalt der sexuellen Verfehlungen, bleiben möglicherweise unübersetzbar, weil entsprechende Begriffe in der jeweils fremden Sprache fehlen. Ihre Funktion läßt sich jedoch durch operationale Beschreibungen annähernd umfassen. Operationale Beschreibungen können nicht ohne Rekurs auf das allgemeine Koordinatensystem gegeben werden. Sonst bleiben sie unverständlich.
Die Zuhilfenahme der Systemtheorie kann grundsätzlich kritisiert werden. Darin sehe ich ihren Vorzug. Unterbleibt eine explizite Benennung des Rekonstruktionsverfahrens, wie kann in einem solchen Falle geprüft werden, ob das latente Koordinatensystem geeignet ist, um historische Quellen in die Gegenwartssprache zu übersetzen? Dieser Einwand läßt sich nicht einfach durch die Verwendung zeitgenössischer Lexik entkräften. Damit entsteht lediglich ein Kolorit der Zeit. Die Vermeidung der Reflexion über die eigenen Denkgrundlagen befreit die Analyse nicht von Einflüssen aus dem gegenwärtigen Kontext.
Ob ein geometrisches Koordinatensystem geeignet ist, einen Ort im Raum zu beschreiben, läßt sich nicht a priori sagen. Der Übergang von euklidischen zu sphärischen Raumvorstellungen bedeutete eine methodische Revolution. Sie setzte voraus, daß die Folgerungen aus den geometrischen Axiomen falsifiziert werden konnten. In diesem Sinne liefert die Systemtheorie Vorschläge für begriffliche Koordinaten. Die Verortung existenzieller Themen im europäischen Denken kontrastiere ich gelegentlich mit der kulturell maximal entfernten Vergleichsmöglichkeit, dem altchinesischen Daoismus - eine Methode, um "Allgemeinmenschliches" aufzuspüren.3 Über Andeutungen gehe ich hier nicht hinaus. Mit Hilfe der daoistischen Dialektik die überkommenen religiösen Dualismen zu verflüssigen, bleibt einem künftigen Essay vorbehalten.4
KLEINE UNTERSCHIEDE
Je weiter man in die Geschichte zurückblickt, desto schwieriger ist es, die Formen des Alltags zu rekonstruieren. Wir können davon ausgehen, daß sich die Geschlechterverhältnisse in den antiken Kulturen von den Gepflogenheiten unserer gegenwärtigen Industriegesellschaften völlig unterscheiden. Nur in welcher Weise?
Nicht allein in menschlichen Kulturen, bei Säugetieren überhaupt suchen sich die beiden Geschlechter ihren Partner nach verschiedenen Strategien. Die Differenz hängt mit der "parentalen Investition" bei Säugern zusammen. Der Begriff geht auf den Robert L. Trivers zurück.5 Während sich bei manchen Vogelarten die Männchen gleichermaßen am Brüten beteiligen, ist diese Form der Emanzipation mit der Verlagerung der Eireifung in den weiblichen Körper nicht mehr möglich. Die Weibchen haben die Kosten einer Befruchtung zu tragen - ob sie nun wollen oder nicht. Der Machtunterschied zwischen den Geschlechtern erklärt sich demzufolge vor allem aus der zeitlichen Dimension. Schwangerschaft, Geburt und Aufziehen des Nachwuchses benötigen Jahre, der Akt des Tötens kann in wenigen Minuten und mit geringem Aufwand vollzogen sein - ein Unterschied, an dem das Leben unterzugehen droht.
Die Differenz der parentalen Investition strahlt prospektiv auf die Partnerwahl aus. Der Übergang zur inneren Befruchtung veranlaßt die Weibchen, sich länger und existenzieller mit der Nachkommenschaft zu befassen als Männchen: bereits intrauterin. Damit sind weder Willensentscheidungen noch Handlungsmuster determiniert, doch die parentale Investition steckt den Rahmen ab, innerhalb dessen sich geschlechtsspezifische Rollen ausbilden. "Der Mann begehrt, die Frau gewährt", behauptet der Volksmund. Den weiblichen Artgenossen bringt sie nicht nur langfristig selektive Vorteile, die viele Generationen später wirksam werden: eine allmähliche Verweiblichung der Species. (Diese Entwicklungstendenz gilt nicht in patriarchalen Gesellschaften, in denen Frauen ohne Mitspracherecht verheiratet werden.) Die Letztentscheidung über die Partnerwahl bringt dem Weibchen unmittelbar Vorteil, wenn es ein Männchen aussucht, das nicht nur solitär durch die Gegend streift, sondern sich bei der Brutpflege engagiert.
Allein der Zeitfaktor nötigt zu einer wahrscheinlichkeitslogischen Folgerung: Der erhöhte Aufwand bedeutet, daß sich Weibchen - obwohl sie objektiv in gleicher Zahl wie Männchen in der Population vorhanden sind - psychisch "rar machen". Sie zwingen die Männchen in Konkurrenz, ein Weibchen zu gewinnen. Die Ökonomie der Partnerwahl hat darüberhinaus eine qualitative Seite: Wenn die Sorge um den Nachwuchs für das Weibchen von existenzieller, mitunter existenzbedrohender Bedeutung ist, dann ist für ihre Überlebenschance die individuelle Eignung des Gatten als Beschützer, Versorger etc. entscheidend.
Zahlreiche artifizielle Einrichtungen befördern den Ausgleich zwischen den Geschlechtern. Die meisten von ihnen sind uralt, z.B. die Anstellung einer Amme. Gleichwohl ist diese Möglichkeit einer privilegierten Schicht vorbehalten. Mittels künstlicher Nahrung können nicht nur Stillschwierigkeiten umgangen werden. Vielmehr läßt sich die Fütterung des Nachwuchses auf den Mann übertragen. Sämtliche Abweichungen von der Natur haben gegenüber der biologisch nahegelegten Variante einen Nachteil: Wir wissen nicht, ob durch die größere Distanz zwischen Eltern und Kind die primäre Bindung irreversiblen Schaden nimmt.
Beim Menschen kann die Ökonomie der parentalen Investition von ideosynkratischen Wertmaßstäben überlagert sein. Dennoch läßt sich davon ausgehen, daß Weibchen evolutionär darauf geprägt sind, ihren Intimpartner aufmerksamer auszuwählen. Die letzte Entscheidung liegt beim Weibchen und verleiht ihm Macht über die buhlenden, Stärke zur Schau stellenden Männchen. Dieser Vorsprung bleibt nicht ohne Kompensation auf der Gegenseite: Die Männchen genießen einen größeren Bewegungsspielraum. Sie sind weniger an das Aufziehen des Nachwuchses, sind weniger an einen Ort, ans Nest gebunden. Sie können ein weiterreichendes Revier markieren als die Weibchen, dieses zur Nahrungssuche nutzen und müssen es folglich auch gegen Eindringlinge verteidigen. Die Weibchen verfügen über einen sozialen, die Männchen über einen sachlichen Vorteil; beiden kann es gelingen, soziale Überlegenheit in sachliche umzumünzen und umgekehrt.
Phänomene der Raubehe, die in archaischen Völkern weit verbreitet war, oder der Vergewaltigung widersprechen den hier behaupteten Machtverhältnissen nicht. Geschlechterkampf, d.h. aggressiv ausgetragene Geschlechterdifferenz und Nutzung der jeweils strategischen Vorteile, sind keineswegs allein für den Menschen charakteristisch. Im Tierreich können Gewalttätigkeiten beobachtet werden, in deren Verlauf die Männchen junge Weibchen aus deren Herkunftsfamilie ritualisiert herausreißen.6 Weder die Bezähmung der Kämpfe noch ihre leidenschaftliche Ausfechtung ist ein Zeichen der "Zivilisation". Sie sind Ausdruck des Widerstreits zweier sozialer Motive, die mit dem Geschlechterdualismus immanent verknüpft sind.
Anmerkungen und Quellen:
1 Röder et al. 1996
2 vgl. Klemm 2003, S. 74 ff.
3 vgl. Jullien 1996
4 Kalinke, Studien zu Laozi, Bd. 3: Nichtstun als Handlungsmaxime
5 Trivers 1972, 2002
6 z.B. bei wild lebenden Zebras (Bischof 1983, S. 265)
Inhaltsverzeichnis:
Von der Unmöglichkeit, die Gegenwartsbrille abzusetzen
Kleine Unterschiede
Wer den Namen trägt, dem soll's gehören
Wer hat Angst vor dem Namen der Mutter?
Klippen und Kurven
Hilfe, Verwandtenehe! Hilfe, Verwandtenmord!
Biblische Brüder und Schwestern: Eskimos oder Hawaiianer?
Statt Gebet Geschlechtsverkehr
Jerusalem, die ausgestossene Tochter
Der Mythos von Salomos Frauen und anderen Schweinereien
Siehe, der Einzigartige steckt voller Dualismen
Rede nicht viel mit der Frau!
Ausnahmetatbestände
Sex: ein kategorischer Imperativ
Freie Liebe in Athen?
Der Vermögende sollte viele Frauen haben dürfen
Zum Glück gibt es Symposien
Wer der Lust frönt, achte auf seinen Ruf
Wie sich die Artbarriere zwischen Gott und Mensch überwinden lässt
Manche Weibchen empfinden ähnliche Wollust wie Männchen
Der Jüngling aber braucht nichts zu verbergen
Das Unmögliche: die Gleichheit von Löwin und Leopard
Wer nach oben will, schlafe mit einem Mächtigen
Epikur und die Anatomie eines Wandels
Osmotische Gesellschaftsschichten
Caesar und der Wunsch nach Erlösung
Rettende Apokalypse
Wer überleben will, wechsle die Fronten
Glaube keinem Zeugnis, das du nicht selbst gefälscht hast
Ein guter Christ vergisst seine jüdischen Wurzeln
Metamorphosen eines Messias
Der Mensch schuf sich Gott zu seinem Bilde
Assimilation und Akkomodation der Mythologien
Die Jungfrau hat geboren
Maria versteckt sich hinter Isis' Schleier
Ein Bild, tausend Worte
Die Kunst: Sacra Familia
Zweifelhafte Anbetung
Gesetz oder Gnade, das ist hier die Frage
In die Hölle mit den Liberalen
Frühchristliche Freizügigkeit
Der Körper, ein Tempel für den Herrn
Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst
Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht
Wer nicht heiratet, handelt besser
Christen aller Länder, vereinigt euch doch mit den Engeln
Über den Nutzen, den Körper vom Geist abzuspalten
Vom Wir zum Ich: Die fröhliche Erfindung des Individuums
Kleines Einmaleins im Himmelreich
Paradoxien der Parusie
Der Kapitalverbrecher als oberster Richter
Vom Trieb zur Gottbesessenheit
Verschmelzt Männliches und Weibliches zu ein und demselben
Nötige sie, so zu werden, wie wir sind
Wie nächtliche Pollution Imperien stürzen kann
Die Hochzeit des Katholizismus
Unerwartetes Licht
Mündel und Friedel
Die Ausdehnung des Inzestdelikts auf geistliche Eltern
Gehst du zum Weib, so trifft die Peitsche dich
Das Weib, ein Lasttier
Das katholische Aufgebot: trockener Beischlaf
Sexus Hexus
Gebührenpolitik und Reformation der Liebe
Die Lust an gespielter Lust
Im ersten Band seines Essays untersucht Viktor Kalinke die Wirkungen der Stimmungen, mit der die altmediterranen Kulturen auf die Entwicklung der Moralsysteme hinein gestrahlt haben.
Von Identität zwischen Mensch und Gott kann in keiner Religion die Rede sein, auch die christlichen Kirchenväter haben sich rasch von dieser Implikation der Christus-Idee abgewandt. Die Bewegung der Religion auf das Ziel hin, den Menschen nach dem Vorbild Gottes zu veredeln, stumpft die Richtungsneutralität möglicher Entwicklungsdialektiken ab, wie sie beispielsweise der altchinesische Daoismus beobachtet hat. Entwicklung wird nicht mehr genommen, wie sie verläuft, sondern hinsichtlich eines anstrebenswerten Zielzustandes, der stets unerreichbar bleibt, gewertet. Mit der Identifikation von Gott und dem historischen Menschen Jesus von Nazareth, vermittelt über die Idee der Jungfrauengeburt und Gotteskindschaft, unternimmt das Christentum den Versuch, profane Familienverhältnisse heilig zu sprechen, raubt dem Überirdisch-Göttlichen jedoch seine transzendente Würde.
Viktor Kalinke: geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Beijing, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Mitbegründer der Edition + Galerie Erata, Promotion, Professur, lebt in Leipzig.
"Dear Viktor, I find myself unable to stop reading your book; it is written with such intelligence, deep knowledge and this slight ironical look we so much need ourdays that I hope it will get all the attention it deserves. What a pleasure to find I have for so many years enjoyed reading texts that you are now, as a young generation , re-reading and de-coding anew for us all. Congratulations!“ Yvette Centeno
Leseprobe:
VON DER UNMÖGLICHKEIT, DIE GEGENWARTSBRILLE ABZUSETZEN
Aus dem Hier und Jetzt einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, ähnelt der hermeneutischen Einfühlung in Kulturen, die sich außerhalb der Kultur befinden, in der die eigene Sozialisation stattgefunden hat. Verstehen des Andersartigen wird ohne Bezugssystem nicht gelingen. Während dem Ethnologen die Beobachtung des Verhaltens als nonverbale Verifikationsmöglichkeit zur Verfügung steht, hängt die Rekonstruktion geschichtlicher Kulturen allein von den hinterbliebenen archäologischen und literarischen Zeugnissen ab. Es kommt auf ein wertungsneutrales Koordinatensystem an, das Sichtweisen und Perspektiven aufnimmt und in Bezug setzt, ohne von Inhalten auszugehen.
Auch die scheinbar objektive Beobachtung des äußeren Verhaltens bietet keine Eindeutigkeit der Interpretation. Ob ein Mann enthaltsam lebt, weil er ein Jungfräulichkeitsgelübde abgelegt hat oder weil er noch nicht durch einen Initiationsritus in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen ist, bedeutet einen wesentlichen Unterschied hinsichtlich der kulturellen Konzeption. Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe. Darin liegt die Verführung: Anhand des Erkennens von Parallelen Legitimation für ein ideologisches Ziel zu finden, das in einer heutigen Diskussion verfolgt wird, sei es die Polemik gegen den Zölibat bei Uta Ranke-Heinemann oder die Verteidigung der katholischen Paradoxien durch den Papst.
"Eines der größten Probleme der Archäologie ist es, daß sie bis heute keinen Schlüssel zur Gedankenwelt vergangener Gesellschaften in der Hand hat. Niemand bezweifelt, daß sich diese in irgendeiner Form in archäologischen Funden niedergeschlagen hat, doch wie kann man sie erkennen und verstehen? Die kritische Analyse der Arbeiten von Sir Arthur Evans, James Mellaart und Marija Gimbutas hat gezeigt, daß ihr Weg zur geistigen Welt vergangener Kulturen mit persönlichen Projektionen gepflastert ist, daß sie methodisch und theoretisch mangelhaft vorgehen."1
Gegenwartsgeleitete Geschichtsbetrachtung verkürzt nicht nur die Sicht auf die Vergangenheit, sie ist imstande, jede beliebige These aus den historischen Quellen herauszugreifen und als Argument einzusetzen. Nicht die Art der Zitation verfremdet, sondern die Einfügung in ein gegenwartsbezogenes Begriffsgebäude. Es kommt daher - ein Versuch, der nur ansatzweise gelingen kann - darauf an, hinter Beschreibungen und Begründungen in den historischen Quellen die häufig unausgesprochenen zeitgenössischen Motive zu erschließen. In der Regel dürften die Intentionen des Sprechers historisch-literarischer Quellen von einer gegenwärtigen Motivlage, auch von der Motivation zu dieser Arbeit abweichen.
Die ethnologische Forschung kann anhand ihrer Kenntnis gegenwärtiger nichtindustrieller Gesellschaften archäologische Befunde plausibel mit Leben füllen. Bahnbrechende Arbeiten wie "Social Structure" von George Peter Murdock klassifizieren die Kulturen nach statistisch auszählbaren Kriterien. Legitim gefragt werden darf, ob es ein begriffliches Gerüst gibt, mit Hilfe dessen Vergleiche vollzogen werden können. Diese Konstruktion müßte auf einem derartigen Abstraktionsniveau angesiedelt sein, daß sowohl historische als auch gegenwärtige Begriffe darin Platz hätten. Ein derartiges Esperanto der Kulturen scheint mir am ehesten in systemtheoretisch irreduziblen Existenzialien gegeben zu sein: Geburt, Tod, Mann, Frau, Kind, Körper, Geist, Einzelner, Gesellschaft, Unterworfensein, Macht ... Die Anwendung systemtheoretischer Einsichten auf existenzielle Gegebenheiten erschließt das Möglichkeitsspektrum der Zusammenhänge und Verwicklungen. Die Systemtheorie differenziert Teil-Ganzes-Relationen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Beobachtungen, die naturgemäß fragmentarisch bleiben, mit der Funktionalität des Beobachteten zu verknüpfen. Einzelhandungen wirken über sich hinaus, sie produzieren Grenzprozesse: Stabilisierung, Destabilisierung, Kommunikation, Isolation, Autopoiese und zirkuläre Referenzialität. An dieser Stelle möchte ich keine hermeneutisch brauchbare Systemtheorie entwerfen, sondern auf vorhandene Ansätze in der Persönlichkeitstheorie verweisen.2 A difference that makes a difference - das ist die prägnanteste Zusammenfassung des Gegenstandes, den Systemtheorie fokussiert. Thema dieses Essays sind Abgrenzungsversuche zur Konstitution des christlichen Systems, die im Laufe der Geschichte Eigendynamik entwickelt haben, kirchliche Dogmen hervorbringen und gleichzeitig Offenheit suggerieren, um die Anschlußfähigkeit des Systems Kirche gegenüber nachfolgenden Generationen zu erhalten.
Die Systemtheorie ist der neuzeitlichen Mathematik entwachsen und in ihrem wissenschaftlichen Ursprung Produkt europäischen Denkens. Das mag als Voreingenommenheit erscheinen. Doch sie erlaubt das Knüpfen begrifflicher Knotenpunkte, ein semantisches Netz, in dem Kultureigenheiten, ideologische Unterschiede und Gegenwartsdiskurse geortet werden können. Die Beschreibung anhand systemtheoretischer Koordinaten extrahiert aus den Eigenheiten der Kulturen das Vergleichbare. Sie ist nicht vollständig, sondern formal. Was ausgeschlossen bleibt, ist schlichtweg nicht vergleichbar, sondern denen vorbehalten, die in der jeweiligen Kultur und Rezeptionstradition aufgewachsen sind.
An dieser Stelle fängt, um mit Wittgenstein zu sprechen, das Mystische an, das innere Geheimnis, das jede Kultur in sich zu tragen vermag. Es ist nur im Hinblick auf uns, auf unseren Versuch der Rekonstruktion, nicht faßbar. Die Schattierungen des Weiß, die für den Eskimo existenzielle Bedeutung haben wie für den Amazonas-Indianer die Schattierungen des Grün oder für den Christenmenschen die Vielfalt der sexuellen Verfehlungen, bleiben möglicherweise unübersetzbar, weil entsprechende Begriffe in der jeweils fremden Sprache fehlen. Ihre Funktion läßt sich jedoch durch operationale Beschreibungen annähernd umfassen. Operationale Beschreibungen können nicht ohne Rekurs auf das allgemeine Koordinatensystem gegeben werden. Sonst bleiben sie unverständlich.
Die Zuhilfenahme der Systemtheorie kann grundsätzlich kritisiert werden. Darin sehe ich ihren Vorzug. Unterbleibt eine explizite Benennung des Rekonstruktionsverfahrens, wie kann in einem solchen Falle geprüft werden, ob das latente Koordinatensystem geeignet ist, um historische Quellen in die Gegenwartssprache zu übersetzen? Dieser Einwand läßt sich nicht einfach durch die Verwendung zeitgenössischer Lexik entkräften. Damit entsteht lediglich ein Kolorit der Zeit. Die Vermeidung der Reflexion über die eigenen Denkgrundlagen befreit die Analyse nicht von Einflüssen aus dem gegenwärtigen Kontext.
Ob ein geometrisches Koordinatensystem geeignet ist, einen Ort im Raum zu beschreiben, läßt sich nicht a priori sagen. Der Übergang von euklidischen zu sphärischen Raumvorstellungen bedeutete eine methodische Revolution. Sie setzte voraus, daß die Folgerungen aus den geometrischen Axiomen falsifiziert werden konnten. In diesem Sinne liefert die Systemtheorie Vorschläge für begriffliche Koordinaten. Die Verortung existenzieller Themen im europäischen Denken kontrastiere ich gelegentlich mit der kulturell maximal entfernten Vergleichsmöglichkeit, dem altchinesischen Daoismus - eine Methode, um "Allgemeinmenschliches" aufzuspüren.3 Über Andeutungen gehe ich hier nicht hinaus. Mit Hilfe der daoistischen Dialektik die überkommenen religiösen Dualismen zu verflüssigen, bleibt einem künftigen Essay vorbehalten.4
KLEINE UNTERSCHIEDE
Je weiter man in die Geschichte zurückblickt, desto schwieriger ist es, die Formen des Alltags zu rekonstruieren. Wir können davon ausgehen, daß sich die Geschlechterverhältnisse in den antiken Kulturen von den Gepflogenheiten unserer gegenwärtigen Industriegesellschaften völlig unterscheiden. Nur in welcher Weise?
Nicht allein in menschlichen Kulturen, bei Säugetieren überhaupt suchen sich die beiden Geschlechter ihren Partner nach verschiedenen Strategien. Die Differenz hängt mit der "parentalen Investition" bei Säugern zusammen. Der Begriff geht auf den Robert L. Trivers zurück.5 Während sich bei manchen Vogelarten die Männchen gleichermaßen am Brüten beteiligen, ist diese Form der Emanzipation mit der Verlagerung der Eireifung in den weiblichen Körper nicht mehr möglich. Die Weibchen haben die Kosten einer Befruchtung zu tragen - ob sie nun wollen oder nicht. Der Machtunterschied zwischen den Geschlechtern erklärt sich demzufolge vor allem aus der zeitlichen Dimension. Schwangerschaft, Geburt und Aufziehen des Nachwuchses benötigen Jahre, der Akt des Tötens kann in wenigen Minuten und mit geringem Aufwand vollzogen sein - ein Unterschied, an dem das Leben unterzugehen droht.
Die Differenz der parentalen Investition strahlt prospektiv auf die Partnerwahl aus. Der Übergang zur inneren Befruchtung veranlaßt die Weibchen, sich länger und existenzieller mit der Nachkommenschaft zu befassen als Männchen: bereits intrauterin. Damit sind weder Willensentscheidungen noch Handlungsmuster determiniert, doch die parentale Investition steckt den Rahmen ab, innerhalb dessen sich geschlechtsspezifische Rollen ausbilden. "Der Mann begehrt, die Frau gewährt", behauptet der Volksmund. Den weiblichen Artgenossen bringt sie nicht nur langfristig selektive Vorteile, die viele Generationen später wirksam werden: eine allmähliche Verweiblichung der Species. (Diese Entwicklungstendenz gilt nicht in patriarchalen Gesellschaften, in denen Frauen ohne Mitspracherecht verheiratet werden.) Die Letztentscheidung über die Partnerwahl bringt dem Weibchen unmittelbar Vorteil, wenn es ein Männchen aussucht, das nicht nur solitär durch die Gegend streift, sondern sich bei der Brutpflege engagiert.
Allein der Zeitfaktor nötigt zu einer wahrscheinlichkeitslogischen Folgerung: Der erhöhte Aufwand bedeutet, daß sich Weibchen - obwohl sie objektiv in gleicher Zahl wie Männchen in der Population vorhanden sind - psychisch "rar machen". Sie zwingen die Männchen in Konkurrenz, ein Weibchen zu gewinnen. Die Ökonomie der Partnerwahl hat darüberhinaus eine qualitative Seite: Wenn die Sorge um den Nachwuchs für das Weibchen von existenzieller, mitunter existenzbedrohender Bedeutung ist, dann ist für ihre Überlebenschance die individuelle Eignung des Gatten als Beschützer, Versorger etc. entscheidend.
Zahlreiche artifizielle Einrichtungen befördern den Ausgleich zwischen den Geschlechtern. Die meisten von ihnen sind uralt, z.B. die Anstellung einer Amme. Gleichwohl ist diese Möglichkeit einer privilegierten Schicht vorbehalten. Mittels künstlicher Nahrung können nicht nur Stillschwierigkeiten umgangen werden. Vielmehr läßt sich die Fütterung des Nachwuchses auf den Mann übertragen. Sämtliche Abweichungen von der Natur haben gegenüber der biologisch nahegelegten Variante einen Nachteil: Wir wissen nicht, ob durch die größere Distanz zwischen Eltern und Kind die primäre Bindung irreversiblen Schaden nimmt.
Beim Menschen kann die Ökonomie der parentalen Investition von ideosynkratischen Wertmaßstäben überlagert sein. Dennoch läßt sich davon ausgehen, daß Weibchen evolutionär darauf geprägt sind, ihren Intimpartner aufmerksamer auszuwählen. Die letzte Entscheidung liegt beim Weibchen und verleiht ihm Macht über die buhlenden, Stärke zur Schau stellenden Männchen. Dieser Vorsprung bleibt nicht ohne Kompensation auf der Gegenseite: Die Männchen genießen einen größeren Bewegungsspielraum. Sie sind weniger an das Aufziehen des Nachwuchses, sind weniger an einen Ort, ans Nest gebunden. Sie können ein weiterreichendes Revier markieren als die Weibchen, dieses zur Nahrungssuche nutzen und müssen es folglich auch gegen Eindringlinge verteidigen. Die Weibchen verfügen über einen sozialen, die Männchen über einen sachlichen Vorteil; beiden kann es gelingen, soziale Überlegenheit in sachliche umzumünzen und umgekehrt.
Phänomene der Raubehe, die in archaischen Völkern weit verbreitet war, oder der Vergewaltigung widersprechen den hier behaupteten Machtverhältnissen nicht. Geschlechterkampf, d.h. aggressiv ausgetragene Geschlechterdifferenz und Nutzung der jeweils strategischen Vorteile, sind keineswegs allein für den Menschen charakteristisch. Im Tierreich können Gewalttätigkeiten beobachtet werden, in deren Verlauf die Männchen junge Weibchen aus deren Herkunftsfamilie ritualisiert herausreißen.6 Weder die Bezähmung der Kämpfe noch ihre leidenschaftliche Ausfechtung ist ein Zeichen der "Zivilisation". Sie sind Ausdruck des Widerstreits zweier sozialer Motive, die mit dem Geschlechterdualismus immanent verknüpft sind.
Anmerkungen und Quellen:
1 Röder et al. 1996
2 vgl. Klemm 2003, S. 74 ff.
3 vgl. Jullien 1996
4 Kalinke, Studien zu Laozi, Bd. 3: Nichtstun als Handlungsmaxime
5 Trivers 1972, 2002
6 z.B. bei wild lebenden Zebras (Bischof 1983, S. 265)
Inhaltsverzeichnis:
Partnerwahl und Politik
Genesis nach DarwinVon der Unmöglichkeit, die Gegenwartsbrille abzusetzen
Kleine Unterschiede
Wer den Namen trägt, dem soll's gehören
Wer hat Angst vor dem Namen der Mutter?
Klippen und Kurven
Hilfe, Verwandtenehe! Hilfe, Verwandtenmord!
Biblische Brüder und Schwestern: Eskimos oder Hawaiianer?
Statt Gebet Geschlechtsverkehr
Biblische Geschlechterideologie
Wer stand Modell für den einzigen Gott?Jerusalem, die ausgestossene Tochter
Der Mythos von Salomos Frauen und anderen Schweinereien
Siehe, der Einzigartige steckt voller Dualismen
Rede nicht viel mit der Frau!
Ausnahmetatbestände
Sex: ein kategorischer Imperativ
Altmediterrane Lebenswelten
Die Anfänge des Zipfels, der an Asien hängtFreie Liebe in Athen?
Der Vermögende sollte viele Frauen haben dürfen
Zum Glück gibt es Symposien
Wer der Lust frönt, achte auf seinen Ruf
Wie sich die Artbarriere zwischen Gott und Mensch überwinden lässt
Manche Weibchen empfinden ähnliche Wollust wie Männchen
Der Jüngling aber braucht nichts zu verbergen
Das Unmögliche: die Gleichheit von Löwin und Leopard
Wer nach oben will, schlafe mit einem Mächtigen
Epikur und die Anatomie eines Wandels
Feindesliebe kontra Familienbande
Kabale, FamilieOsmotische Gesellschaftsschichten
Caesar und der Wunsch nach Erlösung
Rettende Apokalypse
Wer überleben will, wechsle die Fronten
Glaube keinem Zeugnis, das du nicht selbst gefälscht hast
Ein guter Christ vergisst seine jüdischen Wurzeln
Metamorphosen eines Messias
Die unbefleckte Empfängnis als mythotheologische Verhüllung eines Inzests
Wer die Mutter kennt, kennt auch den SohnDer Mensch schuf sich Gott zu seinem Bilde
Assimilation und Akkomodation der Mythologien
Die Jungfrau hat geboren
Maria versteckt sich hinter Isis' Schleier
Ein Bild, tausend Worte
Die Kunst: Sacra Familia
Zweifelhafte Anbetung
Der christliche Antagonismus von Liebe und Himmelreich
Zehn Jungfrauen empfangen den Unberührten im HimmelGesetz oder Gnade, das ist hier die Frage
In die Hölle mit den Liberalen
Frühchristliche Freizügigkeit
Der Körper, ein Tempel für den Herrn
Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst
Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht
Wer nicht heiratet, handelt besser
Christen aller Länder, vereinigt euch doch mit den Engeln
Über den Nutzen, den Körper vom Geist abzuspalten
Vom Wir zum Ich: Die fröhliche Erfindung des Individuums
Kleines Einmaleins im Himmelreich
Paradoxien der Parusie
Der Kapitalverbrecher als oberster Richter
Rückfall in die Reinheit - europäische Variationen
Die Mönchwerdung GottesVom Trieb zur Gottbesessenheit
Verschmelzt Männliches und Weibliches zu ein und demselben
Nötige sie, so zu werden, wie wir sind
Wie nächtliche Pollution Imperien stürzen kann
Die Hochzeit des Katholizismus
Unerwartetes Licht
Mündel und Friedel
Die Ausdehnung des Inzestdelikts auf geistliche Eltern
Gehst du zum Weib, so trifft die Peitsche dich
Das Weib, ein Lasttier
Das katholische Aufgebot: trockener Beischlaf
Sexus Hexus
Gebührenpolitik und Reformation der Liebe
Die Lust an gespielter Lust
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