Gespräche mit Dichtern
Arnold Stadler, Norbert Gstrein, Herta Müller, Reinhard Jirgl, Franz Hodjak, Günter Kunert, Christoph Meckel, Adolf Endler, Elke Erb, Ilma Rakusa, Katja Lange-Müller, Kathrin Schmidt, Peter Gehrisch, Raoul Schrott, Christoph Wilhelm Aigner, Christian Lehnert, Kurt Drawert, Marcel Beyer, Lenka Reinerová
Der Ausgangspunkt für die Entstehung dieses Buches war die Neugier des Lesenden. Aber auch das Verlangen, gerade mit jenen Autoren ins Gespräch zu kommen, deren Bücher mich nicht nur entspannt, sondern mir darüber hinaus etwas abverlangt und mich verunsichert hatten, deren Texte mich nicht nur formal und inhaltlich angezogen, sondern zugleich in Möglichkeiten, mich zu hinterfragen, hineingezogen hatten.
Axel Helbig: geb. 1955 in Freital, Mitherausgeber der Zeitschrift für Literatur und Kunst OSTRAGEHEGE, lebt in Dresden
Aus dem Vorwort:
Kostbare Unruhe
Der Ausgangspunkt für die Entstehung dieses Buches war die Neugier des Lesenden. Aber auch das Verlangen, gerade mit jenen Autoren ins Gespräch zu kommen, deren Bücher mich nicht nur entspannt, sondern mir darüber hinaus etwas abverlangt und mich verunsichert hatten, deren Texte mich nicht nur formal und inhaltlich angezogen, sondern zugleich in Möglichkeiten, mich zu hinterfragen, hineingezogen hatten. Die Basis für all diese Gespräche war also die Ungeklärtheit meiner Position.
Mit jedem der Interviewten verband mich ein anderes Geheimnis: Mal faßte mich das Surreale, mal das Existentielle eines Textes an. Mal war es die Überhöhung der Wirklichkeit – das Paradoxe im Normalen, das Ungeheuerliche im Alltäglichen. Mal war es die Innenspannung artikulierten Schweigens, die mich aufstörte. Mal war es die reine Schönheit von Versen und Gedanken, die, wie die Liebe, etwas Unauflösbares enthält und gerade deshalb von mir als exemplarisch empfunden wurde. Insofern war es von vornherein ausgeschlossen, für die Interviews auf ein Frageraster zu vertrauen und sich auf solche Art der Wissenschaft anzudienen.
Die geführten Gespräche sind sämtlich Zeugnisse der Anstrengung des Schreibens. Keiner der Interviewten schreibt leicht. Zumeist wird das Schreiben als ein rauschhafter, Kraft aufzehrender Prozeß empfunden, bei dem alles mitschreibt. Der Lesende lebt vom Gegengewicht dieser Aufzehrung, von dem, was ich kostbare Unruhe nenne.
Gespräch mit Eyk Henze über "Der eigene Ton. Gespräche mit Dichtern"
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www.poetenladen.de/eyk-henze-axel-helbig.htm