Stevan Tontić
geb. 1946 in Sanski Most (Westbosnien), Studium der Philosophie und Soziologie, Verlagslektor in Sarajevo, 1993 Flucht nach Berlin, 2001 Rückkehr nach Sarajevo, Literaturpreis der Stadt Mostar (1985), den Preis der Stadt Sarajevo (1987), Zmaj-Preis (Novi Sad, 1994), Horst-Bienek-Förderpreis der Bayrischen Akademie der Künste (2000) sowie den Preis “Literatur im Exil” der Stadt Heidelberg (2001)
"Der Dichter ist für mich keine moralische Instanz, kein Fackelträger in der Finsternis, und dennoch bin ich der Meinung, daß die Ethik und die Poetik nicht auf zwei weit voneinander entfernten Bergen angesiedelt sind." (S. T.)
Im Leipziger Literaturverlag
Handschrift aus Sarajevo - Hörbuch, deutsch-serbisch, 2005, gesprochen vom Autor und von Sabine Fahl
Diese Texte entstanden hauptsächlich während des Krieges in der belagerten Stadt. Angegriffen von der Presse als "Verräter", der nicht mitmachen wollte - um sich selbst, seine Freunde & seine Poesie nicht zu verraten - mußte der Dichter nach einem Jahr der Hölle fliehen.
Stimmen
"Seine ins Deutsche übersetzten Gedichte wirken spielerisch, intelligent und erinnern ein wenig an Vasko Popa, den verstorbenen Altmeister moderner serbischer Dichtung. Mit dem Krieg werden Tontic’ Verse ernster." (Lutz Rathenow)
Weitere Veröffentlichungen (Auswahl)
Neuere Dichtung aus Bosnien und Herzegowina, Sarajevo 1990; Moderne serbische Dichtung, Sarajevo 1991; Handschrift aus Sarajevo, Verlag Landpresse 1994; Mein Psalm, edition neue wege Berlin 1997; Tvoje srce, zeko (Dein Herz, Häschen), Belgrad 1998; Verwundete Zunge, Tucholsky-Gedenksttte Rheinsberg 2000; Sonntag in Berlin, Landpresse 2000; Blagoslav izgnanstva (Segen des Exils), Banja Luka 2001; Odysseus an Penelope, Dessau 2001; Mitlesebuch, Aphaia Verlag Berlin 2005
Übersetzungen ins Serbische (Auswahl)
Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends