Der neue Gedichtzyklus von Peter Gehrisch besteht aus Bescheiden über ein Suchen nach verborgenen Wegen, entgegengesetzt und dennoch als fortgeschriebene Welt- und Lebenserfahrung zum Vorgängerband, „Tunnelgänge“.
Gerard van Smirren: geb. 1964 in Rotterdam, Studium der Mathematik und Physik in Delft und Leiden, ab 1986 Studium der Renaissance-Ölmaltechniken, seit 1988 freischaffender Künstler. Leseprobe: Flaggen, Signale (I) Mitunter befällt mich ein Irrer Gedanke: Ich Sei es Der euch die Richtung erklärt Von der dunklen Seite des Daseins Paralysiert, erniedrigt Erregt und überempfindlich Zu keinerlei dienlichem Zwiegespräch fähig Es sei denn mit dem verborgenen Fahrplan Meiner mir fremd erscheinenden Reise Ich lasse Papiervögel steigen Als Späher über der Zukunft Dem Staub im neuen Dekor Zeig euch die Märchen vom blauen Und einzig vernünftigen Licht Ohnmachtsattacken Und Spottgesichter des Schalks Das sind meine Wappen die Wimpel während der Fährfahrt! Ich aber Bleibe ihr Protagonist solange Sie dauert bleib Querkopf, Apostel der Wahrheit und schirmloser Schirmherr einer verstörten Gesellschaft Von Fahrlässigkeiten Verwundert, verwundet vom Wort Das die innere Erdschicht bewegt Die Kraft des chinesischen Drachens (II) Eine handfeste Rede riesiger Zungen – das ist Der Leuchtturm in Meiner Schädel- Schaluppe auf ihrer Fahrt Durchs vulkanische Dasein Weiter und weiter Entfernt Von den Ketten Meiner falsifizierenden Schule, ihrer Hilfe Fürs Leben und ihrer Irritation Er ist Das unbegreifliche Feuer das Meine Kindheit konterkarierte Der Blick in Den offenen Rachen des Haifischs Die Hölle Den rasenden Unbill der Wahrheit Ihr Brandmal: im hintersten Winkel meines Bewußtseins Es ist der glimmende Ring Meiner Lichtwissenschaft Und Vorort jenes verrückten Gesichts Gezeichnet von Asche und Angst Schwindel erregend Vor jener sich nähernden Nachricht Über das Ausmaß der Lügen
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