Gedichte "Walter Thümler befaßt sich mit dem Verhältnis, das dem Gedicht vorausgeht, und der Fremdheit des Andern, die wiederum diesem Verhältnis vorausgeht. Daraus entsteht ein Schiffbruch, ohne den, wie er sagt, der Dichter kein Dichter sein kann." Rosemarie Waldrop "Bei der Lektüre der Gedichte von Walter Thümler entstehen - wie als Erwiderung - Gestalten und eine sich selbst erschaffende Gebetsstille (gleichsam im wortlosen Schweigen) - weit zurückliegende Impressionen, Vermutungen, kostbare Erinnerungen." Gennadij Ajgi "Walter Thümler gibt den Boden, den er gewinnt, immer wieder auf. Letztlich geht es ihm um die Frage, wer nach Parodie, nach Verstummen, nach Versagen das Wort wieder einsetzt, die Sprache wieder eröffnet, wenn die Sprache sich verabschiedet hat. Wir fühlen - die Echtheit der Stimme." Joachim Sartorius Walter Thümler: geb. 1955 in Oldenburg, lebt seit 2008 in Rogätz/Elbe, Lyriker, Übersetzer zeitgenössischer russischer und englischsprachiger Poesie, Herausgeber. "Seine Gedichte tendieren oft genug zur ganz knappen Form, zum Sinngedicht oder zu jenen spröden Formen, wie sie die Japaner lieben. Eine kleine Beobachtung, eine pointierte Fokussierung, ein stiller Moment." Ralf Julke, L-IZ ⇒ www.l-iz.de/Bildung/Bücher/2012/12/Walter-Thuemler-Was-draus-wird-45435.html Leseprobe: Miniaturen für Elisabeth 1 das Gedicht: Der Held der Sprachlosigkeit * beginnen Womit beginnen? Beginnen genügt (sagt er) * welch Hunger treibt nicht in den Krieg 2 ich höre: entferne das Dach Laß den Wind herein * stellst dir vor Du könntest dir kein Ende mehr vorstellen * wes Stimme ist’s Die sagt man müsse nicht alles ertragen 3 jeder Tag tritt zurück in die Qual * aber Frühling war stärker Einen halben Spaziergang lang kroch der Tod Ich ging * überall ist es schön Wo du sagst „ich will’s versuchen“ und erzählst was du siehst 4 wir beide hören das selbe Tropfen Aber können’s nicht s a g e n * Abel ist still geworden Ich meinte nicht ihn mit meinem Tod (es hätte jeden treffen können) * wirf weg das Maßband Nur wir enden Nur wir beginnen
Thümler, Walter: Was daraus wird
Thümler, Walter: Die Verlegenheit des Ornithologen
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