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Die Ursprünge der Leipziger Bürgerrechtsbewegung gerieten zunehmend in Vergessenheit oder wurden durch den Heldenstadtmythos und seine wendehalsigen Protagonisten verschleiert. Dieser Band zeigt wichtige Dokumente des Leipziger Aufbruchs im Herbst 1989 und die Rolle der Leipziger Schriftsteller in dieser Zeit.
Bearbeitung: sofort lieferbar
Thomas Böhme spürt den Morbiditäten falsch verstandener Männlichkeit nach, die er im gleichen Atemzug zu rehabilitieren versucht. Seine Geschichten - aus der Perspektive des Träumenden erzählt, des Reisenden, der sieht, ohne sich vom Fleck zu bewegen - bergen soziale Radikalität, die sich als philosophischer Science fiction verstehen läßt.
Eine Reihe zufällig entdeckter Objekte, an denen das Beharrungsvermögen fasziniert oder die Flüchtigkeit: Bis auf zwei Ausnahmen handelt es sich um von Menschen geschaffene Dinge, die an Orte gebracht wurden, wo sie nicht hingehören, die durch ihr Nicht-mehr-Gebraucht-Werden die Standorte selbst kennzeichnen als "ver-kommene" Stätten.
Schreiben als Experiment mit offenem Ausgang: "Poesie ist etwas anderes. Ich kann nicht wissen, ob sie an die Tür klopft und sagt: Schreib, schreib!" Yvette Centeno
Ein Roman über die Liebe, die Leidenschaft, auch ein Roman über Portugal nach der Revolution, lärmend, einem Luxus verfallen, Dreck ist, eine Geschichte der Verfolgungen, der Intoleranz zwischen Christentum und Islam. Das Buch skizziert das Innenleben der Figuren, ihren latenten Wahnsinn und ihr geheimes Verlangen. Markus Sahr bringt Centenos faszinierende Prosa meisterhaft ins Deutsche.
Die letzte offizielle Maidemonstration, im Frühjahr vor der Herbstrevolution, erscheint heute harmlos - sie war eine friedliche Demonstration, keine Revolution ... Betriebe, Schulen und Sportvereine hatten ihre Leute verpflichtet, auf die Straße zu gehen, und sie trugen gelangweilt die Transparente von Marx, Lenin, Freundschaft und Frieden. Die Staatsmacht zeigte sich in bunten Uniformen - in Ausgehuniform, nicht im Kampfanzug. Der Umzug bot ein Bild der Lächerlichkeit und jeder wußte es.
Texte von Viktor Kalinke über Krakow, Warschau, Berlin, Leipzig, Dresden, Weimar, Frankfurt, Heidelberg, Augsburg, München, Prag, Bratislava, Athen, Venedig, Verdun, Lissabon und Lanzarote Mit Fotografien vn Katja Langer
Aufzeichnungen einer Diva über die Liebesgewohnheiten ihrer Lehrmeister. Enthüllungen mit Berliner Charme! Gertrud Katzensteins Sprache beweist intelligenten Biß, der Offenbarungen männlicher Zeitgenossen in nichts nachsteht, sie aber überraschen dürfte, wenn er sie selbst trifft.
Biographien inhaftierter rechtsorientierter Jugendlicher und Porträtfotografien anderer Jugendlicher, die sich in Freiheit der rechten Szene zugehörig fühlen, gegenüber. Die Lebensberichte wurden von Viktor Kalinke im Jugendstrafvollzug gesammelt. Die Fotografien von Bertram Kober entstanden in Leipzig-Grünau, einer typischen ostdeutschen Plattenbausiedlung im Rahmen akzeptierender Jugendsozialarbeit.
Die Gedichte Esther Mohnwegs benutzen Berlin als Hintergrundkolorierung im Bild menschlicher Existenz. Schauplatz ist das turbulente Treiben des eigenen Ichs, sind die Höhen und Tiefen im Spiel menschlichen Miteinanders. Die Gedichte erzählen von Sehnsüchten, Abschieden, Erkenntnissen und Illusionen, sie huldigen, klagen an – wehmütig, zuweilen heiter
Seit 1999 experimentieren Ralph Klement (pigg) & Sharon an der künstlerischen Umsetzung von Körperbildern, die pornografische Plattitüden meidet, ohne sich gesellschaftlichen Tabus zu unterwerfen. Als Resultat entstehen Bilder mit überraschender Tiefenwirkung. Extreme Beleuchtung und weiche Grauwerte wecken die Lust des Betrachters, sich an ästhetische Grenzen zu begeben.
Momcilo Nastasijevic ist einer der bedeutendsten serbischen Dichter des 20. Jahrhunderts und hat eine enorme Wirkung auf mehrere Generationen südosteuropäischer Schriftsteller ausgeübt. Er fesselt durch die ihm eigene Spiritualität, Sinnlichkeit und sprachliche Originalität. Seine Dichtung begibt sich auf Augenhöhe zu den französischen Symbolisten, den deutschen Expressionisten sowie den russischen Futuristen. Seine Sprache ist hochmetaphorisch, teilweise hermetisch und äußerst musikalisch. Diese Ausgabe stellt den ersten Versuch dar, Nastasijevics Texte umfassend ins Deutsche zu übertragen.
In einem autobiographischen Art Fiction kolportieren die Maler Michael Goller und Peter Piechaczyk ihren Spagat zwischen Alltag, Sehnsucht nach Aufmerksamkeit und Verrücktsein - ein Buch, das Lust macht auf Kunst.
Das neue Buch der Erfinder des Genres Art-Fiction ist nicht weniger Kult als ihr Debüt Das Malbuch. Durch und durch dialogisch geschrieben, führt es den Leser durch real existierende, mit Öl gemalte Puppenspieler-Bilder der Maler Goller und Piek zu herrlich abgedrehten erzählerischen Passagen, um letzlich in ein chat-inspiriertes Schauspiel zu münden. In diesem Buch kommen nur wenige heil davon, ein gnadenloses Wortgemetzel. Ein Herunterziehen schöner Fassaden. Die Welt kann von diesem Buch auf jeden Fall profitieren. Alles was sie vorher tun muss: es lesen.
Rätselhaft versunken, fast entrückt wirken die Dorfbewohner, wenn sie zum Dialog mit der Vergangenheit vor die Webstücke treten, und können doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß selbst hier, in der Tiefe des litauischen Waldes, die Tradition längst das Ewige gegen die Vergänglichkeit eingetauscht hat.
Mark Rozov nutzt die Fotografie nicht als Abbild tatsächlicher oder inszenierter Realitäten, sondern als Medium für surrealistische Fantasie- und Traumsujets. Die in diesem Band abgebildeten Arbeiten aus den vergangenen drei Jahren sind ganz subjektive, technisch ausgereifte Werke mit narrativer Dichte, mit deutlichen Anspielungen auf persönliche Lebenseindrücke und -erinnerungen.
Lev Silber fühlt sich der Fotografie verbunden, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts war. Im Zeitalter der schnell wechselnden Bilder sind seine Schwarz-Weiß-Fotografien wohltuende Standbilder. Die Authentizität, die seine Fotografien ausstrahlen - ein immer seltener werdendes Signum der zeitgenössischen Fotografie - mag archaisch wirken, aber es verdeutlicht sich darin auch das Verlangen, dem Augenblick einen Hauch Ewigkeit zu verleihen. Die Ehrlichkeit seines Blickes hinterläßt Spuren, die faßbar werden in seinem schmalen Oeuvre. Silber weiß um das Kostbare der Fotografie: "Medium des Erinnerns" zu sein.
Diese Lektüre ist gefährlich: Sie verschafft nicht nur intellektuelle Befriedigung, sondern sinnliche Erfahrung. Die Texte passen sich einerseits dem Atemrhythmus des Lesers an, andererseits bewirken sie, daß sich der Atem ihrem Rhythmus hingibt - eine Prosa, die berauscht wie reifer Wein. Die Verführungskraft dieser Erzählungen steckt in der Wahrnehmung des Lesers, selbst Gegenstand der Lektüre des Autors zu sein. Nicht der Leser beherrscht den Text, sondern der Text den Leser - er hat teil am Mysterium der Existenz in den Worten - ein eigentümlicher Identitätsverlust, vor dem nur die Erzählung selbst zu retten vermag.
Den konkreten zeitlichen Kontext überschreitend, lassen diese Fragmente "visueller Ikonographie" ihren Ursprung hinter sich, um neue Geschichten zu erzählen. Die Intention dieser Fotografien ist es, in den Raum jenseits der Sprache zu gelangen. Die Bilder verlagern ihre Perspektive im Auge des Betrachters von malerischen Szenerien zum Bewußtsein um die Räume und Prozesse, denen sie ihre Existenz verdanken.
Spiegelung und Licht, das Gegenlicht, die lichtbedingte Umwandlung des Ortes sind die Themen seiner fotografischen Untersuchungen (Wolfnisse). Flächen sind solche zur Licht-Projektion, Räume ebenso. Selbst Gesichter können dazu werden. Die reinen Lichtquellen liegen immer mitten im Bild, sind aber stets abgedeckt, verstellt. Woher kommt das starke Interesse am Gegenlicht, am Widerlicht könnte man bei ihm schon sagen.
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