Slobodan Tišma
geb. 1946 in Stara Pazova, Serbien, geboren, lebt in Novi Sad, beschäftigte sich mit Poesie und Konzeptkunst, spielte in den Kult-Bands Luna und La Strada, zählt zu den wichtigsten Vertretern der jugoslawischen Avantgarde-Bewegung. Bisher sind von ihm folgende Titel erschienen: Marinizmi (Marinismen), Gedichte, 1995; Vrt kao to (Ein Garten wie das), Gedichte, 1997; Blues diary (Dichtertagebuch), 2001; Urvidek (Geschichten), 2005; Gedichte, 2007; Quattro stagioni (Roman), 2009.
Veröffentlichung im LLV
Pišta Petrović ist Hermaphrodit: die sekundären Merkmale seiner Männlichkeit sind verkümmert und er fühlt weiblich. Doch sein Antrag auf Geschlechtsumwandlung wird abgelehnt. Pištas Mutter macht sich aus dem Staub und zieht in eine südserbische Hippie-Kommune. Sein Vater dagegen lebt im plötzlichen „Feindesland“ Kroatien. Mit dem Auto erkundet Pišta die Adriaküste, beteiligt sich an Wettrennen und wird Zeuge eines Unfalls. Lange Zeit verfolgen Pišta die Bilder von den abstürzenden Autos. Eines Abends entdeckt er vor seinem Haus das Wrack eines Mercedes, der einem der Unfallwagen zum Verwechseln ähnelt. Als er seine Wohnung verliert, schlüpft er eine Weile in dem Wrack unter – bis ihn die Polizei aufspürt. Seine Mutter holt ihn aus dem Gewahrsam ab und verschleppt ihn in die Kommune. Dort wird er einem Kreuzigungsritual unterzogen. Doch Pišta befreit sich...
Die hier vorgelegte Übersetzung von Elvira Veselinović stellt den Autor zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum vor.