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Sergej Jessenin

 

Поет зима – аукает,
Мохнатый лес баюкает
Стозвоном созняка.
Кругом с тоской глубокою
Плывут в страну далекую
Седые облака.

А по двору метелица
Ковром шелковым стелется,
Но больно холодна.
Воробышки игривые,
Как детки сиротливые,
Прижались у окна.

Озябли пташки малые,
Голодные, усталые,
И жмутся поплотней.
А вьюга с ревом бешеным
Стучит по ставням свешенным
И злится все сильней.

И дремлют пташки нежные
Под эти вихри снежные
У мерзлого окна.
И снится им прекрасная,
В улыбках солнца ясная
Красавица весна.

1910


Der Winter singt – es ist ein Schreien,
Der Wald, der zottige, lullt ein,
Der Hundert-Kiefern-Chor.
Tieftraurig graue Wolken ziehn
In ferne Länder, sonst wohin
Und gehen dort verlorn.

Ein Schneegestöber draußen fegt,
Hat seidne Teppiche gelegt,
Doch bitterkalte – schlimm.
Der Sperlinge verspielte Schar
Bedrückt wie Waisenkinder war,
Schmiegt sich ans Fenstersims.

Die kleinen Vögel frieren, ach,
Sind müde und vor Hunger schwach
Und rücken eng zusamm’.
Der Sturm heult nun mit hellem Zorn,
Er rüttelt an den Läden vorn
So grimmig wie er kann.

Die zarten Vöglein harren aus
Im argen, wilden Schneegebraus
Am Fenster, dick vereist.
Sie träumen von der Herrlichkeit,
Wenn Sonne lächelt hell und breit,
Der Zeit, die Frühling heißt.

1910



Матушка в купальницу по лесу ходила,
Босая с подтыками по росе бродила.

Травы ворожбиные ноги ей кололи,
Плакала родимая в купырях от боли.

Не дознамо печени судорга схватила,
Охнула кормилица, тут и породила.

Родился я с песнями в травном одеяле.
Зори меня вешние в радугу свивали.

Вырос я до зрелости, внук купальской ночи,
Сутемень колдовная счастье мне пророчит.

Только не по совести счастье наготове,
Выбираю удалью и глаза и брови.

Как снежинка белая, в просини я таю
Да к судьбе-разлучнице след свой заметаю.

1912



Mutter am Johannestag streifte einst im Grünen,
Barfuß ging sie, Rock geschürzt, durch den Tau, den kühlen.

Hexenkräuter stachen sie schmerzhaft in die Füße,
Weinend hockt’ die Arme da nieder sich im Giersche.

Krämpfe aber packten sie, die sie nie erfahren,
Aufstöhnt die Ernährerin, dann hat sie geboren.
Liederträchtig auf die Welt kam ich weich auf Moosen,
Sommerabend schlug um mich einen Regenbogen.

Enkel der Johannesnacht, wuchs ich auf und reifte,
Jedes Zauberdämmerlicht kann mir Glück verheißen.

Unverlangt und unverdient stand das Glück bereit,
Und ich sucht’ mir Augen aus, Brauen voller Schneid.

Wie die weiße Schneeflocke tau ich und erlösche,
Doch zum letzten Scheiden ich meine Spur verwische.

1912

 

Aus dem Russischen von Erich Ahrndt

 

 


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