Paul Tillard
lebte von 1914 bis 1966. Er wurde 1942 als Mitglied der Résistance verhaftet, nach Mauthausen und Ebensee deportiert, wo er in der Widerstandsgruppe aktiv war und schwere Verletzungen erlitt. Nach Kriegsende u.a. Korrespondent in Peking für Ce Soir und L'Humanité Dimanche, wurde nach Kritik an der Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn aus der KP ausgeschlossen, veröffentlichte ab 1956 Romane, für die er angesehene Preise erhielt, u.a. den Prix Eve Delacroix.
Veröffentlichung im Leipziger Literaturverlag
Das Brot der verfluchten Zeiten. Roman. Aus dem Französischen von Jürgen Strrasser, 2012
Paul Tillard, Überlebender der KZ Mauthausen und Ebensee, war als Häftling
für die Brotverteilung innerhalb der lagerinternen Widerstandsgruppe zuständig.
Der Auftrag, Rationen von Häftlingen, die während des Tages verstorben sind,
auf andere Häftlinge aufzuteilen, stellt den Romanhelden vor einen schweren
Gewissenskonflikt. Später gelangt er jedoch selbst in die Notlage, von Hilfsrationen
abhängig zu sein, und er muß erkennen, daß ein russischer Mitgefangener
für ihn gestorben ist, indem er auf die eigene Ration zu seinen Gunsten
verzichtet hat. Der autobiographische Roman zeichnet ein beeindruckendes
Bild von der Solidarität verschiedener europäischer
Häftlingsgruppen. Im Nachwort berichtet der Übersetzer vom aktuellen Forschungsstand
über das KZ Ebensee und ermöglicht den Abgleich zwischen literarisch bearbeiteter
Realität und historisch belegten Fakten.
Stimmen
Überleben
im KZ Ebensee: Das Brot der verfluchten Zeiten
Ralf Julke, L-IZ vom 22.03.2012