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Laozi

Schreibweisen: Lao tse, Lao-tse, Lao tzu, Laudse (wörtlich „Alter Meister“):

Legendärer chinesischer Philosoph und königlicher Schrifthüter, gilt traditionell als ein älterer Zeitgenosse des Kongzi (Konfuzius). Die Biographie des Laozi, die der Hofhistoriker Sima Qian 司馬遷 (145-90 v.u.Z.) schilderte, beruht teilweise auf Legenden, teilweise wirkt sie glaubhaft. Die Laozi zugeschriebene Aphorismensammlung wurde vermutlich am Ende des 4. Jahrhunderts v.u.Z. in der Jixia-Akademie zusammengestellt, geht aber auf ältere, mündlich überlieferte Quellen zurück, die nach stilistischen Analysen zumindest zum Teil etwa aus dem 5. und 6. Jahrhundert v.u.Z. stammen. Der Titel Daodejing wurde der Schrift vom Han-Kaiser Jingdi 汉景帝 (188-140 v.u.Z.) verliehen. Die heute übliche Kanonisierung des Textes in 81 Kapitel findet sich zuerst in den Kommentaren von Heshang Gong.

Laozi - Gesamttext und Materialen, LLV 2022 - gebundene, durchweg überarbeitete Neuausgabe:

 

Laozi, Daodejing - die deutsche Übersetzung ohne Originaltext und Kommentare:

Print - alte Ausgabe

eBook - Neuausgabe

Laozi, Daodejing. Aus dem Chinesischen von Viktor Kalinke, LLV 2011 - Taschenbuchausgabe - NUR NOCH, SOLANGE DER VORRAT REICHT:

Thomas Baumhekel, Zerbrochenes Holz, Kalligrafien zu Laozi, ERATA 2002

Bei den von Viktor Kalinke konzipierten "Studien zu Laozi · Daodejing" handelt es sich um die einzige Ausgabe im deutschsprachigen Raum, die auch den chinesischen Text wiedergibt (orientiert an der Standardversion nach Wang Bi), die ausdrücklich die Mehrdeutigkeiten „des“ Originals sowohl in der Übersetzung als auch im Kommentar berücksichtigt, und die ein Zeichenlexikon mit Konkordanz enthält. In einem sprachkritischen Teil – „Tiraden der Vieldeutigkeit“ – werden zahlreiche Lesarten einzelner Passagen diskutiert, der philosophische Kommentar sucht nach Verbindungen zwischen daoistischen Ideen und modernen systemtheoretischen Überlegungen - eine Fundgrube für Leser und Forscher.

Das Daodejing entstand in einer politischen Wendezeit. Die ältesten Überlieferungen, 1973 in einem Fürstengrab nahe des Dorfes Mawangdui gefunden, stammen etwa aus dem Jahr 200 vor unserer Zeit, als China, bis dahin ein loser Verbund einander um die Vorherrschaft befehdender Fürstentümer, durch den mächtigen Teilstaat Qin vereinigt wurde. Während der Umbruchsperiode, die auch als Zeit der Streitenden Reiche (480–222) bezeichnet wird, blühte die Philosophie. Wandergelehrte wie Kongzi, Mengzi, Xunzi, Liezi und viele andere wollten ihre Auffassung jeweils als „Strategie“ verkaufen, nicht zuletzt um einen Posten an einem der Fürstenhöfe zu erhalten. Während sich die autoritären Lehren des Konfuzius als Staatsideologie durchsetzten, deren Kenntnis von den Beamten gefordert wurde, gehörte Laozi dank seiner vieldeutigen Metaphorik und subversiv-kritischen Aussagen zu den heimlichen Favoriten der gelehrten Beamten. Das Faszinierende des Daodejing besteht in einer einzigartig anmutenden Bündelung kosmischer, seelischer und gesellschaftlicher Zusammenhänge, die mit Recht als unio mystica bezeichnet werden kann.

Eine neuerliche Herausgabe des Daodejing erscheint angesichts der Vielzahl an Übersetzungen überflüssig. Doch gerade die Einseitigkeit der Texte, der Anspruch, eben eine schlüssige Auslegung des chinesischen Originals vorzulegen, begründet die Unzufriedenheit des Lesers, der verschiedene Versionen miteinander vergleicht. Die hier vorgelegte Variante bemüht sich dagegen, die mehrdeutigen Passagen als mehrdeutig aufzunehmen und die Vielschichtigkeit der sprachlichen Struktur des Daodejing zu erhalten, auch wenn es mit einem Mehr an grammatischer Konstruktion im Deutschen erkauft werden muß.

Stimmen zur Übersetzung von Viktor Kalinke:

"Im Jahr 2011 erschien nun der dritte und abschließende Band von Viktor Kalinke Nichtstun als Handlungsmaxime mit sehr detaillierten und nuancierten Ausführungen zum Inhalt und Wesen des Daodejings. Eine aus meiner Sicht sehr umfassende und gelungene Zusammenfassung zum aktuellen Forschungsstand sowie eine ausgesprochen einfühlsame und beeindruckende Darlegung der Weltsicht vor dem philosophisch-menschlichen Hintergrund des Daodejing. Ein Buch, das man gelesen haben sollte!" Matthias Claus, Das klassische China

"Sehr ausführlich und sehr lebendig." Ralf Julke (Leipziger Internetzeitung)

"Es ist eine große Arbeit, die Sie geleistet haben. Ihr Fleiß und Ihre Beharrlichkeit verdienen besondere Anerkennung. Der Nutzen Ihrer Publikation steht außer Frage. Ich wünsche den Bänden, daß sie gut angenommen werden." Prof. Dr. Ralf Moritz (Universität Leipzig, Ostasiatisches Institut)

"Mit großem Interesse studiere ich Ihre Ausgabe vom Daodejing, die interessanteste Ausgabe, die mir bis jetzt begegnet ist." Ulrich Hasler (Trogen, Schweiz)

"Die Daodejing-Ausgabe von Herrn Kalinke ist wirklich sehr nützlich!" Christian Meyer (Universität Göttingen, Religionswissenschaft)

"Ein herrliches Buch, wenn man sich mit dem dao de jing vertieft auseinandersetzen will. Die einzelnen Kapitel werden im Orginal und in einer deutschen Übersetzung dargestellt - mit dem Zeichenlexikon kann das bedeutungsspektrum der einzelnen chinesischen zeichen erschließen." (Taoismus-Board)

"Ich danke Ihnen sehr für die beiden so hervorragenden Bände zu Laozi. Ich habe darin bereits etwas lesen können, bin begeistert, v.a. aufgrund der Authetizität des Wiedergegebenen. Nach meinen bescheideneren Kenntnissen in Bezug auf Laozi vermute ich, dass Sie der Erste sind, der den alten Chinesen für den deutschen Leser so gründlich aufgearbeitet hat." Peter Gehrisch (Dresden)

"Hochachtung! Profund, ergiebig, einer der wenigen echten Beiträge, die weiterführen!" Dr. Hilmar Klaus (Aachen)

"Neben der deutschen Übersetzung werden auch die chinesischen Schriftzeichen des verwendeten Originaltextes wiedergegeben, was diese Ausgabe zur Ausnahme unter den deutschen Übersetzungen macht. Im zweiten Band geht der Verfasser detailliert auf die Bedeutung einzelner chinesischer Schriftzeichen ein. Auch dies wird von anderen deutschen Ausgaben nicht geboten und bietet besonders demjenigen neue Möglichkeit, der sich über das normale Maß hinaus mit dem Text auseinandersetzen will." Matthias Claus (Das klassische China, Weinheim)

Nichtstun als Handlungsmaxime: Viktor Kalinke und die Faszination des Daodejing
Ralf Julke, L-IZ vom 05.07.2011


 

Textprobe
Daodejing: Kapitel 15

Zum Übersetzer

Zu den Büchern:
- Laozi - Taschenbuch
- Bd. 1: Studien - Text & Übersetzung
- Bd. 2: Studien - Kommentare
- Bd. 3: Studien - Nichtstun
- Studien Gesamtausgabe
- Baumhekel, Kalligrafie

Essay zum 1. Kapitel

Laozi - was ist neu?